1. Der Anfang vom Ende


    Datum: 07.01.2020, Kategorien: CMNF Autor: maybe4you

    Die Geschichte ist fiktiv! Wer glaubt reale Personen zu erkennen oder die Handlung für realitätsnah hält, hat eine mindestens so blühende Fantasie, wie ich.
    
    Der Anfang vom Ende
    
    Es war Sommer und Kilian sollte Besuch von seiner Cousine Maja aus München bekommen. Maja war damals zwei, als Kilians Onkel, Majas alleinerziehende Mutter kennengelernt hatte. Im Jahr darauf heirateten die beiden und er adoptierte Maja.
    
    Mittlerweile war sie, genau wie er, gerade achtzehn geworden und hatte nicht sonderlich begeistert reagiert, als ihre Eltern ihr klar gemacht hatten, dass sie diesmal nicht allein zuhause bleiben durfte. Das lag an der ausgeuferten Party, die sie veranstaltet hatte, als ihre Eltern im letzten Jahr ohne sie im Urlaub waren. Sie sollte, trotz ihrer jetzigen Volljährigkeit, stattdessen ganze zehn Tage in den Bergen bei ihrer Tante und ihrem Onkel verbringen.
    
    „Verficktes Kaff!“, war da noch mit Abstand das Netteste, was ihr zu der Entscheidung ihrer Eltern eingefallen war. Doch ihr Vater erinnerte sie, dass sie damals nur um Hausarrest, die Übernahme diverser Sachschäden und sonstigen Strafen herumgekommen war, weil sie sich damit einverstanden erklärt hatte, dass sie beim nächsten Mal aufs Land gehen würde. „Und wenn ich höre“, hatte ihre Mutter in einem sehr scharfen Ton zu ihr gesagt, „dass du deine schlechte Laune an den beiden oder gar an Kilian ausgelassen hast, ist was los. Wenn sie dir etwas sagen spurst du gefälligst oder wir werden unsere weitere ...
    ... finanzielle Unterstützung auf das Allernötigste begrenzen.“
    
    Das hatte natürlich gesessen und recht hatten die beiden auch. So lautete der Deal damals und die einzige Art, ihren Protest zu dem Ganzen zu äußern, war von nun an eine klar erkennbare gespielte übertrieben Freude auf diese zehn Tage. Sozusagen das andere Extrem ihrer Rolle, die sie seit Ende ihrer Pubertät „spielte“. Eigentlich hätte Sie, wenn es nach ihr ginge, schon längst ein paar Gänge herunterschalten und umgänglicher sein können, aber irgendwie hatte sie auch das Gefühl, dann noch weniger Aufmerksamkeit ihrer Eltern zu bekommen, als sie ohnehin schon bekam.
    
    Kilian war auch nicht sonderlich erfreut darüber, dass er nun zehn Tage seiner kostbaren Schulferien dafür verschwenden sollte, auf diese „kleine Zicke“ aufzupassen. Da er, genau wie sie, es seit Jahren erfolgreiche geschafft hatte Familienfeiern aus dem Weg zu gehen, hatte er sie nur noch als anstrengendes und vorlautes dreizehnjähriges Zahnspangenmoster in Erinnerung.
    
    Maja, hatte mittlerweile Spaß an ihrem stillen Protest der übertriebene Freundlichkeit gefunden und sich im Zug überlegt, dass sie es die vollen zehn Tage durchziehen wollte, um den Urlaub wenigsten einen gewissen Pep, durch diese schauspielerische Herausforderung zu geben.
    
    Ihr erstes „Opfer“ war ihr Onkel. Sichtlich irritiert schien er, als Maja ihm zur Begrüßung um den Hals fiel und sich mehrfach für das Abholen vom Bahnhof bedankte. Er war nicht wirklich davon ausgegangen, dass ...
«1234...22»