1. Der Anfang vom Ende


    Datum: 07.01.2020, Kategorien: CMNF Autor: maybe4you

    ... Kilian zu finden.“
    
    „Der ist in der Garage!“, sagte ihr Onkel.
    
    Maja ging geradewegs auf die Garage zu. Kilian stand mit dem Rücken zu ihr an einer Werkbank.
    
    „Kilian?“, fragte sie vorsichtig.
    
    Langsam drehte er sich um und sah ein sehr hübsches, schlankes Mädchen, mit dunkelblondem Haar vor sich.
    
    „Maja?“, fragte er ungläubig.
    
    „Ja, hallo Kilian, schön dich wiederzusehen!“, sie ging auf ihn zu und wollte ihn umarmen, aber Kilian hob seine verschmutzten Hände hoch, als würde jemand auf ihn zielen: „Lieber nicht! Äh, ich meine lieber später, sonst siehst du auch so aus!“
    
    „Ich soll dir sagen, dass du zum Essen hereinkommen kannst.“
    
    „Okay, danke, geh ruhig schon vor. Ich gehe von hinten ins Haus, damit ich vorher noch meine dreckigen Klamotten ausziehen und die Hände waschen kann.“
    
    Während des Mittagessen, schlug Maja´s Tante vor, dass die Beiden schwimmen gehen könnten, schließlich sei doch so ein herrliches Wetter. Maja dürfte auch ihr Rad nehmen.
    
    „Super!“, meinte Maja, „bei uns sind die Freibäder bei so einem Wetter immer brechend voll, da kann man kaum eine Bahn ziehen.“
    
    Etwas später hatten die beiden ihre Schwimmsachen eingepackt, schwangen sich auf die Fahrräder und fuhren los.
    
    „Wir müssen da die Straße hinauf“, meinte Kilian zu Maja.
    
    „Den Berg hoch? Ist euer Freibad nicht unten im Ort?“, wunderte sich Maja, „Ich meine vorhin am Bahnhof ein Hinweisschild gesehen zu haben.“
    
    „Wir fahren nicht ins Freibad!“, antwortet Kilian ...
    ... nur.
    
    „Wohin fahren wir dann?“
    
    „Überraschung! Erstmal diese Straße hoch!“
    
    „Ich liebe Überraschungen!“, sagte Maja so, dass auch Kilian merken musste, dass es ironisch gemeint war.
    
    Aber abgesehen davon, schien sie sich irgendwie selbst überlistet zu haben. Ihre anfänglich nur gespielte Freude und Freundlichkeit, war einem ehrlichen Empfinden gewichen. Mittlerweile genoss sie den Kontrast, den die Wiesen und Berge zu ihrem Stadtleben darstellten. Zudem hatte das Interesse an ihr, was sie bereits während des Essens spürte, sehr geschmeichelte. Zuhause interessierten sich ihre Eltern kaum für sie. Und dann war da noch Kilian. Kilian erinnerte sie an einen der begehrtesten Typen ihrer Jahrgangsstufe. Aber, nur optisch. Denn im Gegensatz zu dem, schien Kilian kein selbstverliebtes Arschloch zu sein, der Mädels der Reihe nach verarscht. Er war sehr nett zu ihr. Kein Vergleich zu dem Dreizehnjährigen von damals.
    
    Sie kamen am Ende der Straße, der eigentliche Ort und die anderen Häuser waren gut drei Kilometer talwärts entfernt, an ein großes alleinstehendes Holzhaus mit dichtem Wald dahinter.
    
    „Super!“, meinte Kilian, „Wenn kein Auto vorm Haus steht, ist keiner da.“
    
    „Warum super!“, fragte Maja, „wenn keiner da ist, sind wir doch den ganzen Weg umsonst hier hoch!“
    
    „Falsch!“, unterbrach sie Kilian, „Weil keiner da ist, sind wir den ganzen Weg nicht umsonst gefahren. Komm, mir nach!“
    
    Kilian fuhr einem kleinen Plattenweg am Haus vorbei und stellte sein Rad hinter einen ...
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