Meine Nacht mit Doris
Datum: 11.01.2020,
Kategorien:
1 auf 1,
Autor: Sirus
... Vorstellungen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.
In den Pausen hatte ich die Möglichkeit, die Teilnehmer auch persönlich näher kennenzulernen. Jeder hatte seine eigene Geschichte, alle das gleiche Ziel. Am Ende des ersten Tages waren wir bereits eine eingeschworene Gemeinschaft. Entsprechend positiv war das Feedback an den Aufraggeber, welcher daraufhin spontan das gesamte Team und mich zu einem gemeinsamen Abendessen im Aalschokker einlud.
Nachdem ich mich im Hotel kurz ausgeruht und umgezogen hatte, fuhr mich ein Taxi nach Kaiserswerth. Ich hatte nicht wirklich Hunger, hoffte jedoch auf einen unterhaltsamen Abend.
Kaum war das Amuse Gueules serviert wurden die Gespräche privater. Es ging um die kulinarischen Vorlieben ebenso wie um unsere regionale Herkunft oder unsere persönlichen Lebensentwürfe. Die Männer unter den Teilnehmer interessierten sich eher für meinen Weg als Unternehmer. Die zahlenmäßig dominierenden Frauen vielmehr für mein Privatleben, meine Heimat, meinen Labrador oder meine Meinung zum servierten Menü.
Es fiel mir nicht schwer dafür zu sorgen, die Gruppe als Ganzes immer an einem Thema Interesse finden zu lassen. Mal plauderte ich vermeintlich aus dem Nähkästchen, mal gab ich unterhaltende Kuriositäten zum Besten. Meist wurde mir das mit einem freundlich gemeinten schmunzeln quittiert.
Während der zweiten Vorspeise machte sich das Telefon meines Auftraggebers dezent vibrierend bemerkbar. Er entschuldigte sich und zog sich einige ...
... Meter vom Tischen zurück. Ich dachte mir nichts dabei, stellte jedoch fest, wie ein Teil der Gruppe Wetten darauf abschloss, ob es nun endlich so weit sei. Als Outsider wollte ich nicht nachfragen. Insgeheim ging ich davon aus noch informiert zu werden.
Nach einigen Augenblicken kam er zurück an den Tisch und wandte sich direkt an mich. "Entschuldigt bitte, für mich endet dieser schöne Abend vorzeitig. Bei meiner Lebensgefährtin haben die Wehen eingesetzt. Unter Umständen werde ich auch morgen im Büro nicht zugegen sein. Sicherlich habt ihr alle Verständnis dafür." In diesem Augenblick stand auch schon einer seiner Mitarbeiter mit den Worten "Paul, ich fahre dich" auf und einen Moment später waren die beiden schon durch die Tür.
Ich blickte in die reduzierte Runde, berührte den letzten verbleibenden Mann kurz an der Schulter und sprach an den Tisch "Jetzt wird es hart für uns beide. Vier wunderschöne Frauen sitzen uns gegenüber und möchten angenehm unterhalten werden. Am besten lösen wir uns nach jedem Gang ab. Dann kann der andere essen und es wird für uns nur jedes zweite Gericht kalt." Mein Tischnachbar grinste mich frech an und entgegnete "Nö, ich bin ab 22:30 Uhr entschuldigt. Ich habe eine Telefonkonferenz mit Singapur und werde mich nach diesem Gang empfehlen."
Nicht viel später saß ich tatsächlich alleine mit vier Frauen am Tisch. Ich stellte fest, dass sich schlagartig mein Jagdtrieb bemerkbar machte. Und ausgerechnet Doris, welche in nicht mal zwei Stunden ...