Die Augen der Medusa
Datum: 21.02.2020,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
... durch die Gegend, war zuerst interessant. Dies änderte sich mit der Zeit. Es war eintönig, die Landschaft veränderte sich kaum.
Erst als wie in dem Ort ankamen, in dem sich mein Hotel befand, atmete ich auf, besonders als ich es sah. Es sah besser aus als erwartet, wenn auch mit einiger Entfernung zum Meer. Das störte mich nicht, ein großer Pool war vorhanden. Überhaupt sah das Gebäude wertiger aus, als es der Preis suggeriert hatte. Das Hotel hatte einen Namen, der übersetzt "Thanatos Zuflucht" hieß. Ein seltsamer Name für ein Hotel, immerhin war Thanatos der Gott des Todes. Hier wurde ich mit fünf anderen Urlaubern abgesetzt, der Bus fuhr weiter. "Das ist es also!", murmelte ich vor mich hin, sah dabei auf das Gebäude, ließ meinen Blick hoch und runter wandern.
"Ja, das ist es. Beeindruckend finde ich. Und gar nicht teuer!"
Ich drehte mich zur Seite, betrachtete die junge Frau südländischen Typs, die neben mir stand und mir die Antwort auf meine ungestellte Frage gegeben hatte. Sie war sommerlich gekleidet, trug kurze Shorts, Flipflops und ein luftiges Top, das ihre Reize schwer verbergen konnte. Ein kleiner Koffer, eher Handgepäck, zeigte an, dass sie ähnlich wie ich ausgestattet war. Sie war nicht mit mir geflogen, saß bereits im Bus, als wir ankamen.
"Sandra!", meinte sie und reichte mir die Hand, schnüffelte dabei die Luft tief ein, als wenn sie nach einem Geruch witterte. Kurz hob sie ihre Augenbrauen an.
"Angenehm, Ralf!", antwortete ich und sah sie ...
... für einen Moment länger an. "Bist du alleine hier?", fragte sie mich, während wir alle hineingingen und an der Rezeption standen.
Ich nickte, sie lächelte mich an. Wir trugen uns ein, gaben unsere Personalien an, wobei es mich wunderte, dass anscheinend alle von uns alleine verreist waren. Kein Pärchen, keine verwandtschaftlichen Verhältnisse, alles Einzelzimmer.
Das Personal war zuvorkommend, konnte zu meinem Glück ein paar Brocken Deutsch. Ich hatte zwar ein paar Wörter Griechisch gelernt, das reichte jedoch nicht, wobei ich mir nicht einmal sicher war, ob ich es richtig aussprach. Am Empfang spielte es keine Rolle. Wir schafften es uns zu verständigen, wenn auch manchmal mit Händen und Füßen. Endlich waren die Formalitäten erledigt und wir wurden auf unsere Zimmer begleitet, alle auf einem Flur gelegen. Sandra hatte ihr Domizil neben meinem. Als mir das Zimmer geöffnet wurde, die Karte übergeben wurde, wunderte ich mich über die Ausstattung des Raumes. Es war größer als erwartet, war wie neu. Sogar ein kleiner Korb voller Früchten war bereitgestellt worden, womit ich niemals gerechnet hätte. Als ich mich umdrehte, um die lästige Sache mit dem Trinkgeld für das Personal zu erledigen, war der Portier bereits verschwunden, hatte die Tür lautlos hinter mir geschlossen. Ich stellte meine Koffer ab, schnappte mir einen Apfel, ging zum bodentiefen Fenster, das gleichzeitig eine Tür war, vor dem ein Balkon hing. Als ich die Tür öffnete, strömte mir eine Brise warmer Luft ...