1. NACKTE HAUT (2)


    Datum: 29.03.2020, Kategorien: Schamsituation Autor: Anonym

    NACKTE HAUT
    
    (2)
    
    Elena
    
    Verzweifelt legte ich das Telefon in die Ladeschale zurück. Was sollte ich denn jetzt machen? Der Häusliche Pflegedienst hatte soeben angerufen und mir mitgeteilt, dass meine Krankenschwester am Nachmittag einen Unfall hatte und wohl für einige Wochen ausfallen würde. Leider hatte man keinen Ersatz für sie.
    
    Na toll! Dabei musste ich seit drei Wochen regelmäßig jeden Abend vom Hals bis zu den Füßen mit einer speziell für mich angefertigten Salbe eingerieben werden. Ich leide an einer mysteriösen Hautallergie, wobei mein ganzer Körper fürchterlich juckt und überall rote Flecken und Blasen bildet.
    
    Fast ein Jahr lang hatten mein Mann Knut und ich verschiedene Dermatologen aufgesucht. Und jeder von ihnen hatte zwar meine Haut großflächig und interessiert begutachtet, aber gebracht hatte das nichts. Außer, dass sie mich eben alle ausgiebig inspizieren konnten – natürlich immer schön splitternackt. Bis wir schließlich zu einem Schulfreund von Knut gegangen sind. Manfred oder Manne ist auch eine Art Arzt. Wenn ich das richtig verstanden habe, mehr so in Richtung asiatische und afrikanische Naturheilkunde.
    
    Dieser Manne hatte doch dann tatsächlich eine Salbe gemixt, die mir schon nach kurzer Zeit eine deutlich spürbare Erleichterung verschaffte. Allerdings muss sie eben ohne Unterbrechung jeden Abend auf die gesamt Haut außer im Gesicht aufgetragen und gründlich einmassiert werden. Und das mindestens drei Monate lang. Liebend gern hätte ich das ...
    ... natürlich Knut machen lassen, doch leider verträgt er dieses Zeugs nicht. Ist äußerst allergisch dagegen und darf deshalb nicht damit in Berührung kommen.
    
    Die Schwester vom Pflegedienst, die wir gezwungenermaßen anheuern mussten, kostete uns eine schöne Stange Geld.
    
    Aber was sollten wir denn sonst tun? Und nun fiel sie für mehrere Wochen aus! Ich glaubte nicht daran, dass wir auf die Schnelle einen Ersatz bei einem anderen Dienst finden würden. Doch ich brauchte diese Salbe, spürte schon wieder die ersten Anzeichen des Juckens.
    
    Knut war noch unten im Büro unserer kleinen Pension. Er saß dort mit seinem Neffen Jens und dessen Kumpel Martin zusammen und gab ihnen ein wenig Mathe-Nachhilfe. Die beiden Jungs büffelten fürs Abi, die Prüfungen standen unmittelbar bevor. Tat mir Leid, aber ich musste sie jetzt stören, musste Knut erzählen, was Sache war. Vielleicht hatte er ja ne Idee, was wir tun konnten.
    
    Er ging beim ersten Klingeln ans Handy. Hörte mir aufmerksam zu. Sein erster Kommentar war: „Scheiße!“ Sehr hilfreich, wie ich fand. Dann fiel ihm ein, dass sein Cousin Lars Physiotherapeut ist. Zumindest das früher mal gelernt hat, bevor er vor einigen Jahren in die EDV-Branche wechselte. Der müsste das ja eigentlich noch beherrschen. Ob er ihn mal anrufen solle, wollte Knut wissen.
    
    Das verwirrte mich jetzt aber doch ein wenig. Wollte Knut allen Ernstes, dass sein Cousin mich massierte?! Vor allem so massierte, wie das in meinem Fall nun mal unumgänglich war? Da ...
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