Kitja 03: Neue Erfindungen
Datum: 14.03.2019,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie,
Autor: bykeinAutor
... damit, löchrige Socken zu stopfen, was ihre Mutter überrascht aber erfreut registrierte, als sie von ihrem Spaziergang zurückkam.
Auch die nächsten Tage bemühte sich Kitja, möglichst normal und eine gute Tochter zu sein, was nach den vorangegangenen Streitereien selbstverständlich den Argwohn ihrer Mutter erweckte. Aber sie ließ es bis auf die eine oder andere hochgezogene Braue oder einen fragenden Blick unkommentiert. Vermutlich war sie ebenso froh, dass nicht mehr jedes Gespräch über irgendeine unwichtige Kleinigkeit in Geschrei und Türenschlagen endete.
Kitjas Nächte waren ihr Ausgleich für die Tage voller Zurückhaltung und gutem Benehmen. Sie versuchte, das, was ihre suchenden Hände an ihrem Körper ertasteten, mit dem in Einklang zu bringen, was Elena ihr erzählt hatte. Dabei lernte sie sich selbst immer besser kennen. Erfuhr, welche Berührungen am schönsten waren. Und sie schaffte es, das allerhöchste Glücksgefühl entweder hinaus zu zögern, bis sie meinte, es nicht eine Sekunde länger aushalten zu können, oder es in einem einzigen wahnsinnigen Ritt auf der Klaviatur ihres Körpers in Windeseile zu erreichen.
Häufig malte sie sich aus, wie es wäre, wieder mit Gero zusammen zu sein. Doch so lebhaft ihre Erinnerungen daran auch waren, es wollte es ihr nicht gelingen, die Empfindungen dieses Tages wirklich noch einmal nachzuerleben. Diese wundervolle Erfüllung, das Gefühl mit jemandem eins zu sein, das konnte sie sich selbst nicht schenken. Zudem hatte Gero in ihrem ...
... Innern Stellen berührt, die sie nicht wieder finden konnte. Sie wusste nicht genau, was sie vermisste, aber es gab keinen Zweifel, dass etwas fehlte.
Selbst tagsüber begann sie, in ruhigen Minuten darüber nachzugrübeln. So auch an diesem Vormittag, als sie vom Garten ins Haus zurückging. Wie ihr aufgetragen wurde, hatte sie die Wäsche gewaschen und zum Trocknen aufgehängt, während ihre Mutter sich mit den anderen Frauen des Dorfes traf.
Mit dem leeren Korb in einer Hand trottete sie zurück zur Hintertür. Dummerweise hatte sie feststellen müssen, dass ihr ein Teil ihrer Unbefangenheit abhandengekommen war. Denn während sie die Unterwäsche auf die Leine hängte, konnte sie nicht umhin sich vorzustellen, dass ihre Eltern sich jeden Morgen und jeden Abend gegenseitig darin sahen, wenn sie sich im gemeinsamen Schlafzimmer an- und auszogen.
Oder taten sie es im Dunkeln? Noch immer gab es da eine Blockade in Kitja, über ihre Eltern in den Kategorien Mann und Frau nachzudenken. Dafür war sie sicher: wenn sie erst selbst verheiratet war, dann wollte sie genau zusehen, wie ihr Mann sich entkleidete. Und auch ihren eigenen Körper würde sie nie vor ihm verstecken. Dafür waren Geros Blicke, als sie vor ihm auf dem Waldboden lag, viel zu schmeichelhaft und aufregend gewesen. Und auch ihn in seiner ganzen Männlichkeit zu sehen, war eine der schönsten Erinnerungen, die Kitja aus diesem Erlebnis mitgenommen hatte.
In der Küche fand sie eine Notiz und las: Bringe deinem Vater einen ...