1. Frauenrecht


    Datum: 10.07.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie, Autor: byEmaSen

    ... widerspenstigen Reißverschluss. Ihre Handlungen wirkten geübt. Vielleicht zu Hause, an der Schwester, vielleicht wurde sie tatsächlich täglich, oder immerhin wöchentlich, beansprucht. Ich hielt mich eigentlich für einen Feinschmecker und spürte, wie der Gedanke daran meine Eitelkeit störte. Schwesterchen Pink zurrte denn einmal von beiden Seiten überraschend kräftig am Hosenlatz. Der Reißverschluss ließ sich in der Folge brav aufziehen.
    
    Sie arbeitete heraus, was herausgehörte. Schließlich nur noch ein Fingerschnippen unter ihrem wieder heruntergeschwebten Rock. Ein Zurechtruckeln. Ein Blick, der von Überlegenheit triefte. Dunkelblond glänzende Locken im Scheinwerferlicht eines vorbeifahrenden Autos, die ebenfalls trieften.
    
    Die Trockenheit ihres Schritts -- paradox inmitten all der Nässe -- sprach zu mir, dass sie es immer noch nicht wollte. Dass das Mädchen seine Bürgerpflicht erfüllte und ich ihr nichts bedeutete. Ich blickte zur Seite und sah einen Schnipsel Schokoriegelpapier an meinen liegenden Haarsträhnen vorbeischwimmen. Dahinter, auf der fernen Straßenseite, Menschen. Pastellfarbenes Oberteil -- wir ernteten schon Blicke. Pfützenbrühe drang in meinen Augenwinkel. Ich hob ihn wieder vom Pflaster auf.
    
    In ihrer Scheide lief es nicht so wie es sollte. Es gab immer die Gefahr, eine Frau anzusprechen, die sich in der Regel befand. Das musste sie dann aber dokumentarisch vorweisen. Diese hier schien «sauber», wie wir es nannten. Auch das Mädchen merkte -- eher ...
    ... wohl als ich -- dass sie meine Zufriedenstellung auf diese Art nicht würde durchhalten können. Ihre süße (oder bis dahin ausdruckslose) Miene verfärbte sich leidvoll und sie zischte. Aber -- war das... Zorn, der da auf ihrer Wange aufsetzte? Nein, das traute ich ihr nun wirklich nicht zu. Zornig waren die Frauen in dieser Stadt lange nicht mehr gewesen.
    
    Da. Landete ein Puddel Spucke gleich neben meinem untersten Knopf. Ich starrte sie an. Nicht nur milde fassungslos, sondern gar etwas angeekelt. Ich überlegte gerade, sie zum Beenden der Zweisamkeit aufzufordern, als sie mit einem verächtlichen «Schp!» noch einmal auf meinen Sakko spuckte. Die Flüssigkeit, die auf dem imprägnierten Stoff perlte, klaubte sie alsdann mit den Fingernägeln auf. Der schleimige Ballast verschwand unter dem schwarzweißgepunkteten Rock. Bald ging es besser. Sei es, dass ihre Spucke ihr geholfen hatte, oder, dass sie tatsächlich Gefallen daran gefunden hatte, mich anzuspucken. Sie ruckte auf und ab. Stöhnte kaum, seufzte etwas, denn ich hielt länger durch als angedacht. Ich würde mich selber für den nächsten Termin verspäten.
    
    Als ich in sie kam, küsste sie mich. Ich weiß bis heute nicht, warum.
    
    Schmatzend löste sie sich von meinem Schoß, klaubte ihr grasgrünes Höschen hoch, und lief dann, leicht wankend, davon. Ob sie Angst hatte, ich könne sie anzeigen, ob der -- vielleicht (denn wer kannte schon alles Sexualgesetze) irregulären -- Fasson unserer Vereinigung? Ich hätte das im Traum nicht ...