Ahrweiler - oder: das Buch des Lebens
Datum: 11.08.2020,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Plautzi
... Stadt türmten sich die Müllberge und Schutthaufen.
Doch anders als in den Straßen wurde versucht es zu sortieren, und von hier aus Sortenrein abzutransportieren.
Die umliegenden Mülldeponien waren überlastet, und die Müllverbrennungen kamen nicht mehr nach. Längst waren ihre Leistungsgrenzen erreicht, während die Deponien und Zwischenlager an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen waren.
Durch die Straßen zog ein fürchterlicher Gestank. Modrig, faulig, und teilweise auch nach Verwesung, der von den verendeten Haus- und Stalltieren herrührte.
Auch nach Tagen mühevoller Aufräumarbeiten konnte man noch nicht von lebenswerten Bedingungen sprechen, und die hygienischen Bedingungen waren katastrophal. Seuchengefahr drohte. Es war schrecklich das Leid der Bewohner mit ansehen zu müssen. Die Männer und Frauen arbeiteten bis zur totalen Erschöpfung, und trotzdem blieb das Gefühl, gegen Windmühlen zu kämpfen.
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Die letzten drei Tage waren genauso anstrengend, wie die drei Tage davor. Es ging nur zögerlich voran. Aber ich war irgendwie froh, dass die Arbeit mich von meinen Gedanken ablenkte, die immer wieder bei Imke waren.
Seit unserem Besuch im Krankenhaus hatte ich nichts mehr von ihr gehört, aber ich wußte, dass es ihr langsam besser ging. Ihre körperlichen Wunden heilten gut, aber ihre seelischen Wunden, waren unheilbar. Und ihr Bein würde sowieso mindestens 4 Wochen in diesem Gips bleiben müssen. Der Unterarm war glatt gebrochen, und war nur mit einer ...
... Schiene fixiert, so dass sie ihre Hand bewegen konnte. Zumindest war das mein Wissensstand.
Sie ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Ich musste mit ihr reden, ihr alles erklären. Das Bedürfnis mich bei ihr entschuldigen war einfach zu groß, obwohl es dafür keinen Grund gab. Wahrscheinlich wollte ich sie einfach nur sehen, ihre Stimme hören, und wenn ich durfte, wollte ich ihre Hand halten.
Ich rief in der Klinik an und erreichte nach ein paar Versuchen die Schwester, der ich meine Visitenkarte gegeben hatte. Sie erinnerte sich deshalb auch genau an mich. Es tat ihr leid, aber die Karte war irgendwie verloren gegangen, oder von der Putzfrau entsorgt worden.
Frau Wahlers hatte am Tag nach unserem Besuch nach mir gefragt, aber ich war ja nicht erreichbar. Die Schwester hatte Imke dann leider sagen müssen, dass ich mich nicht mehr gemeldet hatte, aber nach unserem Besuch sehr traurig ausgesehen hatte.
Ich sprang über meinen Schatten und fuhr mit einem geliehenen Fahrrad zum Krankenhaus. Was sollte schon passieren. Mehr als mich wieder hinauszuwerfen konnte sie nicht tun. Aber dann hätte ich es wenigstens probiert.
Ich klopfte zögerlich gegen die Zimmertür, und ein schwaches 'herein' bahnte sich den Weg durch das schwere Holz.
Mein Herz klopfe wie wild, teilweise vor Freude sie gleich wiederzusehen, teilweise vor Aufregung, was wohl gleich passieren würde.
Die Tür schwang auf, und gab den Blick auf Imkes Bett frei. Meine im Park gepflückten Blumen machten einen ...