Ahrweiler - oder: das Buch des Lebens
Datum: 11.08.2020,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Plautzi
... Bankkonto, ein bezahltes Haus ... kurz: Das, was man eine gesicherte Existenz nennen musste.
Und Imke? Sie hatte alles verloren. Mann, Kind, Haus, ... einfach alles. Natürlich könnte ich ihr anbieten, sie mit einem großzügigen Darlehen zu unterstützen. Aber ich kannte sie, ihr Stolz würde niemals zulassen, es anzunehmen.
Ich wußte nur, dass ich ihr irgendwie helfen musste. Und sei es dadurch, dass ich hierbleiben, und ihr beim Aufbauen helfen würde.
Gefühle? Sie war eine Freundin für mich. Und zwar eine gute, aber nicht mehr meine Beste. Und Liebe spürte ich nicht mehr für sie. Allerdings war sie mir nicht gleichgültig, und ich mochte sie immernoch. Aber vor allem wollte ich ihr eine Stütze sein. Physisch und psychisch.
****
Ich freute mich auf meine ehemalige Freundin. Freute mich darauf sie wiederzusehen, und ihre Stimme zu hören.
Heute sah sie schon viel besser aus. Ihre Haut hatte wieder etwas von ihrer rosigen Farbe zurückbekommen. Sie lächelte und hob kurz die Hand zum Gruß, als ich in ihr Zimmer kam. Ich grinste zurück und sagte:
Sie streckte mir beide Arme, auch den gebrochenen, entgegen:
Wie gestern verfolgte sie mich mit ihren Augen, bis ich sie umarmt, und mich neben sie gesetzt hatte.
Ich konnte sehen, wie sie versuchte die Tränen zu unterdrücken. Von mir aus hätte sie das nicht müssen, das sie trauert ist doch völlig logisch und natürlich.
sie nickte nur.
Sie stockte und ließ knallrot an. Ihr Blick senkte sich, und blieb in ihrem ...
... Schoß hängen.
fragte ich.
Für einen Moment sahen wir uns nur an. Es war eine bedrückende Stille. Jeder von uns wußte, oder ahnte wenigstens, was im Kopf des anderen vorging.
fiel sie mir ins Wort
Ihre Augen waren feucht, und auch meine Stimme war etwas brüchig geworden.
Ich bekam eine Adresse von ihr. Dort sollte ich nach einer Susanne Weber fragen. Und ich sollte nachsehen, ob das Haus noch bewohnbar war. Imke war sich ziemlich sicher, dass die Wassermassen nicht bis zu der Adresse gekommen sein konnten, weil das Haus etwas erhöht am Stadtrand gebaut war.
Für den Tag hatten wir uns nicht mehr viel zu sagen. Die Stimmung war leicht unterkühlt geworden. Sie hatte auch meine Hand losgelassen, die sie nach meiner Umarmung genommen, und bis vor wenigen Augenblicken nicht mehr hergegeben hatte. Kein böses Wort war gefallen, sondern nur die Standpunkte klargemacht. Und trotzdem hatte das Gespräch einen bitteren Beigeschmack hinterlassen.
log ich sie an, nur um mich aus dieser Situation herauszunehmen.
Sie sah sich die Karte an und nickte:
Natürlich spürte sie genauso wie ich, dass die Stimmung gekippt war. Vermutlich fragte sie deshalb nicht, ob ich den nächsten Tag wiederkommen würde. Und ihr
klang, als würde sich auch nicht damit rechnen.
****
Am nächsten Tag ging ich zu der Adresse, die Imke mir gesagt hatte. Susanne Weber schaute mich skeptisch an, als sie die Haustür öffnete. Aber als ich mich als ein Freund von Imke vorstellte, entspannte ...