1. Flimmern


    Datum: 20.03.2019, Kategorien: Schamsituation Autor: Anonym

    Heißer Sand schwappt mit jedem Schritt in Janas Flipp-Flopps und rieselt wieder raus. Die leichte Brise vom Meer verschafft ihr kaum angenehme Kühle. Ihr rot-weiß-gestreifter Badeanzug, der auf dem Weg vom Hotel zum Strand schweißnass wurde, klebt an ihrer von Sonnenmilch glänzenden Haut. Die Umhängetasche zieht bei der Sommerhitze wie eine tonnenschwere Last an ihrer Schulter, obwohl nur Strohmatte und Sonnenmilch drin sind.
    
    Sie bleibt einen Moment stehen und genießt das Prickeln an ihren sonst nackten Füßen. Erst als der Sand auf ihrer Haut brennt und es weh tut, schüttelt sie ihn aus den Latschen und sieht sich nach einem Fleck zum Liegen um. Zwischen den vielen Menschen ist kaum noch Platz für sich und ihre Strohmatte und direkt am Wasser hätte sie nicht mal ihre Beine ausstrecken können. Alle Beachvolleyballfelder sind verwaist. An sportliche Aktivitäten an Land ist nicht zu denken. Dafür toben statt Wellen Menschen im Wasser und Kinder und Möwen kreischen um die Wette.
    
    Jana schlängelt sich durch die vielen Leute, die matt von der Hitze verteilt am ganzen Strand liegen. Sie sucht sich ein freies Plätzchen direkt am Wasser. Erschöpft von der Anreise und Hitze lässt sie ihre Tasche fallen, breitet ihre Strohmatte aus, schlüpft aus den Flipp-Flopps und rennt ohne zu zögern ins Wasser. Sie bekommt eine Gänsehaut vom kalten Wasser, dass sie sich selber bis ins Gesicht spritzt. Nachdem sie sich an den Temperaturunterschied gewöhnt hat, taucht sie mit einem Hechtsprung ...
    ... unter und schwimmt in langen Zügen zur nächsten Sandbank.
    
    Dort auf der Sandbank, wo es zu flach ist zum Schwimmen, steht sie im knietiefen Wasser und streicht sich die schulterlangen, braunen Haare aus dem Gesicht. Laut schniefend zieht sie die salzige, unverbrauchte Luft vom Meer ein und schaut auf den Strand. Sie bekommt wieder eine Gänsehaut. Aber diesmal nicht vom kalten Wasser, sondern von dem angenehmen Gefühl der Entspannung, das sich in ihrem ganzen Körper ausbreitet.
    
    Vor nicht mal drei Stunden hatte sie noch bis Freitagmittag im Büro geschwitzt und jetzt hat sie endlich Urlaub. Zwei Wochen kein muffiges Büro, keine nervigen Kollegen und kein notgeiler Chef, der ihr ständig in den Ausschnitt und auf den Arsch glotzt. Auch wenn sie ihre Arbeit und die meisten ihrer Kollegen mag, braucht sie Ruhe und Abstand von beidem.
    
    Nur einen Kollegen wird sie spätestens nachts im Bett vermissen: Sebastian. Er und Jana sind nicht wirklich ein Paar. Ihre unkomplizierte Beziehung beruht seit Monaten allein auf Sex bei der Arbeit. Fast überall hatten sie es schon getrieben. Kein Raum und keine Abstellkammer ist vor ihnen sicher – nicht einmal die Gemeinschaftsküche. Sie hat sich so darauf gefreut, neue Stellungen auszuprobieren, die Hotelbetten auf Stoßfestigkeit prüfen und – das Wichtigste – Sebastian besser kennen zu lernen. Der Sex war gut, intensiv und sie wird ihn zwei Wochen lang vermissen.
    
    Und alles nur, weil der Dussel bei der Urlaubsplanung nicht richtig in seinen ...
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