1. Gegen alle Widerstände


    Datum: 28.01.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byarne54

    ... wählte sie diese Schweizer Handynummer und war gespannt, wer sich melden würde.
    
    "Grüezi, hier isch Gregor Gerber."
    
    "Herr Gerber, ääh, hier ist Alexandra Hallmeier. Ich wollte Sie fragen, wann Sie . . . "
    
    "Alex, leg bitte auf, ich rufe sofort zurück. Das Gespräch wird viel zu teuer auf diese Art. Deine Nummer habe ich ja jetzt, also lege bitte auf."
    
    Verwirrt tat Alex, was ihr Gregor geraten hatte und kaum hatte sie den Telefonhörer aufgelegt, klingelte es schon. Sie riss den Hörer hoch und presste ihn an ihr Ohr.
    
    "Hallmeier, ja?"
    
    "Ich bin es Alex. Gregor. Da bin ich wieder. Was glaubst du, was deine Mutter sagen würde, wenn sie die Telefonrechnung bekommt und sie die Nummer sieht, die du angerufen hast. Da kostet jede Minute fast einen Euro und der Schlag würde sie treffen. Und du würdest ordentlich Ärger bekommen. Also, was kann ich für dich tun? Du kannst übrigens Gregor zu mir sagen, der Herr Gerber ist momentan nicht da."
    
    "Äh, ja, also Herr Gregor, nein, Gregor, wann kommst du wieder zurück?"
    
    "Das weiß ich noch nicht so genau. Warum? Ist etwas passiert?"
    
    "Nein, ja doch, schon. Seit du weg bist ist Mami ganz komisch geworden. Sie ist ständig am Heulen, isst fast nichts mehr und wir können mit ihr nichts mehr unternehmen. Dabei haben wir doch Ferien und wollten so viele Sachen machen, aber Mutti redet, wenn überhaupt, nur noch von dir und dann heult sie wieder. Daniela und ich wissen nicht mehr, was wir noch tun sollen. Die meiste Zeit hockte sie ...
    ... stumm da und starrt deinen Blumenstrauß an."
    
    Gregor hatte ungläubig zugehört und dachte angestrengt nach. Silke, an die er voller Sehnsucht jede Nacht dachte, war wegen ihm verzweifelt? Sollte sie wirklich etwas anderes als Abneigung für ihn empfinden. Das wollte er jetzt wissen.
    
    "Alexandra, hör mir mal zu. Heute muss ich noch hier bleiben und Morgen Vormittag habe ich noch einen Termin in Winterthur. Aber ich verspreche dir, dass ich spätestens am Samstag wieder da bin. Sage es auch Dani, aber bitte sage noch nichts deiner Mutter davon. Das kannst du am Samstag machen. Vielleicht treffen wir uns ja dann im Café, okay?"
    
    "In Ordnung, Gregor. Danke, dass du zurückgerufen hast. Wir machen uns wirklich Sorgen um Mutti. Ich hoffe, dass am Samstag die Dinge dann wieder ins Lot kommen. Ich freue mich auch, wenn du wieder da bist, Gregor."
    
    "Und ich erst, Alex, das glaubst du gar nicht. Also mach dir keine Sorgen, am Samstag bin ich wieder zu Hause. Und bitte passt auf eure Mutter auf, ja?"
    
    Gregor legte auf und dachte darüber nach, wie er seine Termine so regeln konnte, damit er schnellstens heim fahren konnte. Er sprach mit seiner Stiefmutter und verschob einige Dinge, die nicht so wichtig waren. Wenn überhaupt, dann wollte er die nächsten Wochen zuhause im Atelier sein und einige Dinge, die in seinem Kopf herumgeisterten, auf die Leinwand bringen. Iris hatte natürlich Verständnis für ihn und hoffte, dass er endlich die Frau finden würde, die ihn aus seinem rastlosen ...
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