1. Gegen alle Widerstände


    Datum: 28.01.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byarne54

    ... ob beide noch leben. Ich weiß wie man ungesehen auf sein Grundstück kommt."
    
    "Boah ey, das machen wir. Los, schnell was essen und dann nicht wie ab!"
    
    * * *
    
    Gregor saß immer noch nachdenklich am Zeichentisch, als es plötzlich an seiner Haustüre Sturm läutete. Wer konnte das wohl sein? Es wusste doch niemand, dass er wieder im Land war.
    
    Niemand? Doch. Alexandra!
    
    Voller Vorahnung eilte er an die Wohnungstür, öffnete. . . .
    
    . . . . und wurde wie von einem Wirbelsturm nach hinten gefegt! Er prallte mit dem Rücken gegen die Flurwand, schlug sich zu allem Überfluss auch noch den Schädel an und rutschte stöhnend nach unten, bis er mit seinem Hintern auf dem Boden saß.
    
    Und dann hatte er alle Hände voll zu tun, um sich einer temperamentvollen, ungestümen Frau zu erwehren, die breitbeinig über seinen Oberschenkeln saß und die ihn scheinbar erwürgen wollte. Nein, nicht erwürgen, er empfand es doch lieber als Umarmung, die ihm aber trotzdem die Luft nahm. Feuchte Lippen fuhren über sein Gesicht und küssten ihn dorthin, wo sie gerade ein Ziel fanden und die spitzen Kanten eines Brillengestells kratzen ihm über Stirn und Wangen.
    
    Nach dem ersten Moment der Überrumpelung griff Gregor zu und zog die sich windende Frau zu sich heran. So nahe, bis es nicht mehr näher ging. Er nahm ihr Gesicht in beide Hände, zog ihr die Brille ab und blickte ihr tief in die Augen, als wollte er bis auf den Grund ihrer Seele schauen.
    
    "Endlich, Silke, endlich bist du da."
    
    Und dann ...
    ... küsste er sie sanft und zärtlich auf ihre Lippen.
    
    Silke versteifte sich kurz, dann warf sie sich gegen Gregor und erwiderte seinen Kuss.
    
    Und diesmal war der Kuss von beiden zärtlich. Silke lehnte sich an Gregor und umklammerte in mit beiden Armen, als wenn sie ihn nie wieder loslassen wollte. Dann wurde ihr die Luft knapp und sie legte schwer atmend ihre Stirn an die seine.
    
    „Mach das bitte nie wieder, Gregor, niemals, nie, nie! Tu mir das nicht noch einmal an, ich bitte dich."
    
    „Was soll ich dir nie wieder antun, Silke? Ich weiß nicht, was du meinst", sagte er verblüfft.
    
    Sie schaute ihn eindringlich an und hatte auf einmal zwei kleine Tränen in ihren Augenwinkeln.
    
    "Bitte geh nie wieder weg, ohne mir etwas zu sagen. Die Zeit wo du nicht da warst, war einfach nur schlimm für mich." Silke lehnte sich gegen seine Brust und die Tränen strömten ihr über die Wangen.
    
    "Ich liebe dich, Gregor, ich liebe dich doch so sehr. Das habe ich gemerkt, als du nicht da warst. Und ich möchte dich um Verzeihung bitten, weil ich nicht sehr nett zu dir war. Nein, ich war sogar regelrecht ekelhaft, weil ich so eifersüchtig war. Kannst du mir verzeihen, Gregor?"
    
    Er schob sie ein wenig von sich, blickte ihr in die tränennassen Augen und küsste sie zärtlich auf die Nasenspitze.
    
    "Da gibt es nichts zu verzeihen, Silke und du musst dich auch für nichts entschuldigen. Ich mag dich und deine impulsive Art, dein direktes Angehen einer Sache und ich mag dein Temperament. Ich bin verrückt ...
«12...192021...34»