Gegen alle Widerstände
Datum: 28.01.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byarne54
... und die beiden Schwestern hörten halblaut die Stimmen von Gregor und ihrer Mutter, verstanden aber nichts. Sie gingen auf die Knie und krabbelten vorsichtig zur Tür hin. Sie wollten schließlich hören, was sich die beiden zu sagen hatten. Sie waren nicht neugierig, aber wissen wollten sie es schon.
Sie mussten nur aufpassen, dass die beiden Erwachsen sie nicht entdeckten.
* * *
Plötzlich sah Gregor aus dem Augenwinkel eine Bewegung in seinem Atelier. Da die Türe halb offen stand, konnte er den großen Spiegel im Hintergrund sehen und in diesem Spiegel sah er, wie sich Alex und Dani hinter der Tür auf dem Boden zusammenkauerten und ihnen scheinbar interessiert zuhörten.
Diese neugierigen Kinder!
"Nicht bewegen", flüsterte er Silke ins Ohr, "wir haben Besuch!" und dann rief er laut: "Ihr könnt rauskommen, ihr beiden. Wir haben euch schon gesehen!"
Silke schaute ihn überrascht an und fing an zu lachen, als sie sah, wie ihre Mädchen mit gesenkten Köpfen aus dem Atelier wie die armen Sünder zu ihnen in den Flur geschlichen kamen. Dann schaute sie die beiden gespielt böse an.
"Das nennt ihr also aufräumen und saubermachen, wie? Wie kommt ihr eigentlich hierher und was wollt ihr hier? Nun?"
Gregor schmunzelte, als er die schuldbewussten Mienen von Dani und Alex sah.
"Nun schimpfe mal nicht, Schatz", sagte er und registrierte die Überraschung in den Gesichtern der beiden Mädchen. "Sie wollten sicher nur nachschauen, ob wir noch leben oder ob wir uns ...
... zerfleischt haben. Nicht wahr?"
Alex nickte eifrig und meinte: "Nachdem Mutti weg war hatten wir einfach keine Ruhe. Wir wollten doch sehen ob es euch gut geht und ob ihr euch endlich vertragt. Habt ihr euch endlich versöhnt und ausgesprochen?"
"Versöhnt ja", meinte Silke spitz, "aber ausgesprochen haben wir uns noch nicht, denn ihr seid ja reingeplatzt und habt uns keine Gelegenheit dazu gegeben. Nicht wahr, Liebster?"
Daniela riß die Augen weit auf.
"Wieso sagst du Liebster zu Greg? Magst du ihn denn? Sonst hast du ihn doch immer . . . ."
"Still, Kind, sag es nicht, bloß nicht. Das gehört nicht hierher! Und warum nennst du Herrn Gerber immer Greg?"
"Weil das cooler klingt als Gregor. Er ist doch kein russischer Zar. Gregorewitsch Rasputin Gerberowski," kicherte Daniela.
"Schon recht Dani, du kannst ruhig Greg zu mir sagen, wenn ich dich Dani Unkeline Krötowskaja nennen darf. Und wenn wir beide mal unter uns sind, dann sagst du mir ganz im Vertrauen, wie deine Mutti mich immer genannt hat", sagte er und grinste dabei Silke frech an.
"Ooooooh nein, das kommt gar nicht in die Tüte, Fräulein Daniela", sagte Silke und drohte ihr mit dem Zeigefinger. „Wenn du das machst, dann kommt eine Menge zusätzliche Hausarbeit auf dich zu, also pass auf, was du sagst."
"Was gibt es denn da zu grinsen, Zarewitsch Alexandra die Große?" stichelte Gregor und streckte ihr die Zunge heraus.
Daniela zog eine Schnute, Alex schaute ein wenig verschnupft und Gregor murmelte ganz ...