Gegen alle Widerstände
Datum: 28.01.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byarne54
... etwas für seine Sinne zu finden. Für den Magen das Essen und für seine Motivation einen Kaffee und ein paar Gespräche und kleine Flirts mit schönen und interessanten Frauen. Er packte schnell noch seinen Skizzenblock und eine Schachtel mit Bleistiften und Farbkreiden ein und verließ das Haus.
Als er seine Einkäufe zusammen hatte, setzte er sich in die Galerie des Cafés, wo die Einkäufer:innen nach Erledigung der Besorgungen an ihm vorbei flanierten. Plötzlich stand Sabine K. vor ihm und fragte ihn ganz schüchtern, so wie er es gar nicht von ihr kannte (denn Schüchternheit oder mangelndes Selbstbewusstsein waren nicht gerade eine von ihren hervorstechenden Eigenschaften), ob er sie vielleicht noch einmal porträtieren könnte. Sie wollte das Bild ihrem Mann zum Geburtstag schenken. Gregor bat sie Platz zu nehmen und begann mit schnellen und routinierten Strichen erste Linien auf das Papier zu zeichnen. Dabei blickte er Sabine konzentriert und intensiv an, die unter diesen forschenden Blicken immer nervöser und unsicherer wurde.
"Bitte still sitzen!", sagte er zu ihr, "sonst wird das nichts."
Sabine nickte und riss sich zusammen. Eigentlich war sie nicht leicht zu beeindrucken und lies sich auch nicht gerne etwas sagen,, aber Gregors Gegenwart und seine forschenden Blicke schüchterten sie schon ein wenig ein.
Gregor grinste in sich hinein. Er war erfahren und sicher genug, um sie aufs Papier zu bringen, auch wenn sie sich bewegte und umsetzte. Er mochte es einfach, ...
... diese hübsche und schlanke Frau anzuschauen. Aber da sie mit dem Inhaber des größten Installationsbetriebes verheiratet war, war sie für ihn tabu.
Nach 20 Minuten reichte er ihr das fertige Bild, verweigerte mit der Bemerkung "für sie mache ich das doch gerne" die 5 Euro von ihr, die er sonst für eine Zeichnung verlangte und sah ihr bewundernd nach, als sie errötend und schwungvoll davon eilte.
"Wieder ein Opfer?" wollte Manfred wissen und Helmut grinste, als sie sich neben Gregor nieder ließen und sich mit Cappuccino und Croissants eindeckten. Die beiden Rentner waren jeden Vormittag im Café, schauten Gregor bei seiner künstlerischen Tätigkeit zu und versorgten ihn mit mehr oder weniger interessanten Neuigkeiten.
"Eigentlich wollte ich heute nichts mehr tun, aber einer schönen Frau kann ich keinen Wunsch abschlagen."
"Da kommen schon die nächsten beiden, es gibt zu tun, junger Freund. Auch die älteren Semester wollen zufrieden gestellt werden," meinte Manfred.
* * *
Marianne B. und Tanja B. (eigentlich eine Unverschämtheit von Manfred, sie als ältere Semester zu bezeichnen), beide nicht verwandt oder verschwägert, näherten sich mit schnellem Schritt und erwartungsfroher Miene. Sie begrüßten Gregor überschwänglich und baten ihn um ein neues Bild. Sie hatten zwar schon einige, aber scheinbar noch nicht genug.
Marianne, 48 Jahre alt, Schneiderin und Besitzerin eines kleinen Modegeschäfts,
( siehe: die einsamste Zeit . . .) war Mutter von zwei erwachsenen ...