Altes Lager
Datum: 25.10.2020,
Kategorien:
Verführung
Autor: Jessi
... Daheim studierte ich noch einmal meine Karten. Ich glaubte es kaum, es gab noch eine Wohnsiedlung im Alten Lager. Vermutlich waren es ehemalige Wohnhäuser der Offiziere. Jetzt kam für mich auch die Erleuchtung. Die Stahltüren, die Eingänge zu den Bunkeranlagen, es waren alles noch Überbleibsel vom kalten Krieg. Von hier aus sollten die Offiziere so schnell wie es geht, im Kriegsfall zu ihrem Gefechtsplatz kommen. Daher auch die Duschen und Schleusen. So fuhr ich am späten Nachmittag wieder auf das ehemalige Kasernengelände um die kleine Wohnsiedlung zu suchen.
Jetzt kam ich an eine Ecke, die ich überhaupt noch nicht kannte. Hier standen Wohnblöcke, die zum Teil renoviert wurden und zum Teil schon renoviert waren. Ich fragte eine junge Frau, ob hier vielleicht auch noch andere Häuser stehen. Sie zeigte mir eine Straße, die durch eine Schranke abgesperrt war. Auf meine Frage, warum diese Straße abgesperrt sei, antwortete sie mir, dass dies ein ehemaliger Zugang zur Kaserne sei, und sich die Kinder immer wieder einmal den Spaß machten, diese Straße zu sperren, denn die Autofahrer, die in den hinteren Teil wollen oder aus ihm kommen, fluchen immer so wunderschön, wenn sie aussteigen müssen, um die Schranke zu öffnen.
So fuhr ich weiter mit meinem Rad weiter und nach einem knappen Kilometer sah ich auch schon die kleinen backsteinfarbenden Häuser. Mit weißer Farbe waren noch in russischer Schrift Parolen oder änliches an die Wände gemalt. Ich stellte mein Fahrrad ab und ...
... suchte mir einen Beobachtungsposten, wo ich die kleine Siedlung gut im Auge hatte. Bin ich hier richtig, ich denke ja. Langsam wird es dunkel und ein kleines Auto, das mir sehr gut bekannt ist, kommt gefahren und hält vor einem Haus. Sara steigt aus und ich muss mich zusammenreißen, nicht gleich zu ihr zu rennen. Aber ich kann es nicht, ich habe etwas anderes vor.
Es ist Freitag am späten Nachmittag. meine Eltern sind wieder einmal fürs Wochenende unterwegs, möchte ich meinen Plan in die Tat umsetzen. Ein Strauß roter Rosen und eine Flasche Sekt habe ich mir schon aus Jüterbog, nach der Schule mitgebracht. Am späten Nachmittag setzte ich mich zu Sara in Bewegung. Mein Herz schlug bis zum Hals, als ich an Sara´s Tür klopfte. Ich klopfte noch einmal, "ja sie wünschen bitte?"
Ehe Sara begriff, wer vor der Tür steht, war ich schon in der Wohnung.
"Was willst du hier? Du glaubst doch nicht etwa, dass ich mich für eine Flasche Sekt und ein paar Blumen von dir vögeln lasse."
Ruhig und sachlich wollte ich von ihr wissen, warum sie ohne etwas zu sagen, nach unserer Liebesnacht abgehauen ist. Wir hatten doch ein paar wunderschöne Tage, nein, es waren sogar Wochen, gehabt. Sie hat es doch immer wieder geschafft, mich aus der Reserve zu locken. Irgendwie fühlte ich mich als ihr kleiner Depp wohl. Sara konnte diese Spitzfindigkeiten so liebevoll rüberbringen und sie war meine allererste Freundin, die wirklich gernhabe. Doch jetzt schwieg sie.
Nervös ging sie durch den Flur in ...