Meine Arbeit auf der Insel - Teil 1
Datum: 05.11.2020,
Kategorien:
Schlampen
Autor: Wolle39
... Kerl aus dem Zug! In seinem schwarzem Anzug und seinem Köfferchen schlendert er seelenruhig um die Ecke und setzt sich nicht weit von mir entfernt hin. Er beachtet mich nicht, hat mich scheinbar nicht einmal gesehen und ich denke mir: "Na ja, Zufall, und vorher hab ich mir wahrscheinlich ein bisschen zu viel auf seine Blicke eingebildet.", und blättere weiter in meiner Zeitschrift. "Die Passagiere des Fluges Stuttgart nach Palma de Mallorca können zum Gate kommen, bitte halten Sie Ihre Tickets und Ausweise bereit.", tönt es durch den Lautsprecher. Ich erhebe mich und sitze schon kurze Zeit später abflugbereit im Flugzeug, bereit für ein "neues" Leben, zumindest einen neuen Lebensabschnitt. Plötzlich steht er wieder vor mir, dieses Mal grinst er mich freundlich an und sagt: "18B, heute muss mein Glückstag sein", und setzt sich neben mich. Ich murmele leise: "Hallo" und versuche seinen Blicken auszuweichen, während ich mir denke: "Immer noch Zufall?" und mir etwas mulmig zu Mute ist. Doch er beachtet mich nicht weiter, sondern holt eine Ausgabe der "Wirtschaftswoche" aus seinem ledernen Koffer und schlägt diese auf. Das Flugzeug startet und ich genieße den Blick aus dem Fenster, während die Flugbegleiterin die Passagiere mit allerlei wichtigen Infos für die nächsten 2 ½ Stunden versorgt. Nach etwa einer halben Stunde Flug schlafe ich, mit den Fingern fest in meine Handtasche gekrallt, ein. Erst eine Stunde später wache ich durch einen leichten Ruck, der durch das gesamte ...
... Flugzeug geht, auf und schaue mich erschrocken um. "Nur eine kleine Windböe", sagt der Mann neben mir, der mittlerweile das Jackett seines Anzugs ausgezogen hat und seine Zeitschrift zugeklappt hat. "Ich bin Michael - wie heißen Sie?". Etwas zögernd antworte ich "Sandra". "Ich glaube, wir haben uns heute schon im Zug getroffen, sind Sie aus dem Schwarzwald, ja?", versucht er ein Gespräch anzufangen, "Und geht es in den Urlaub?". "Ähm, ja, Schwarzwald, aber ich habe Sie nicht gesehen", lüge ich und werde prompt etwas rot, "und nein, kein Urlaub, ich mache ein Praktikum in einem Hotel". Er grinst, als wüsste er das schon alles, einschließlich der Lüge. "So, Sie wollen also im Hotelgewerbe anfangen? Ich bin Manager einer Hotelkette.", erzählt er. Und so plaudern wir noch eine Weile, nachdem sich meine Scheu und Angst vor ihm etwas gelegt hat, "irgendwie ist er auch ganz nett", denk ich mir. Schließlich drückt er mir noch mit den Worten: "Falls Sie Fragen oder Ähnliches haben, können Sie sich gerne bei mir melden", seine Karte in die Hand und lächelt freundlich. "Wir werden in wenigen Minuten den Flughafen von Palma de Mallorca erreichen. Am Boden ist es heute 32° warm, die Luft ist etwas feucht." Als das Flugzeug gelandet ist, verabschiedet sich der Mann ("Michael") hastig, er scheint es eilig zu haben, mit den Worten: "Auf bald, vielleicht!" und verlässt vor mir das Flugzeug. Draußen wartet ein Bus auf die Passagiere, der uns zum Flughafen bringt und nach einer weiteren ...