1. Die Nacktwette


    Datum: 08.11.2020, Kategorien: Schamsituation Autor: Anonym

    ... Sie auf die Bühne bitten!“
    
    Hummer? Etwa Peter Hummer? Im Gymnasium war mal ein Peter Hummer, in der Oberstufe war er drei Jahre lang in meiner Klasse und saß ein Jahr lang in der Reihe hinter mir. Ich mochte ihn nicht besonders, denn er war ein ziemlicher Streber und ein Schleimer bei den Lehrern noch dazu. Ich war froh, dass seine Eltern damals ins Ausland gegangen sind und Peter daher die Schule verlassen hat. Das dürfte so um die 20 Jahre her sein, denn ich war damals ein 17jähriges Mädchen, um das sich alle Jungs aus meiner Klasse sehr intensiv bemühten, aber ich wollte immer einen älteren Freund. So hatte natürlich auch Peter keine Chance. Und da kam er auch schon, elegant gekleidet, Gel in den Haaren, leicht korpulent, ja, das war Peter, mein ehemaliger Klassenkamerad! Unsere Blicke kreuzten sich kurz, aber dann sah ich ein wenig verlegen weg. Er hatte einen Adlatus bei sich, der einen schwarzen Aktenkoffer trug.
    
    Als die beiden nun ebenfalls auf der Bühne standen, sagte Herr Frohlich: „Wir haben heute einen besonderen Gast, Herrn Hummer von der Hummer International Bank, einer Investmentbank, die soziale Projekte immer sehr großzügig unterstützt!“
    
    Langsam dämmerte mir, was da gespielt wurde: Mein ehemaliger Schulkamerad, der durch Börsenspekulationen sehr reich geworden war, konnte es sich durchaus leisten, einen sehr erheblichen Betrag zu spenden, sodass ich meine Wette einlösen muss. Wahrscheinlich war dies zuvor alles abgekartet und er war nur deshalb zu ...
    ... diesem Ball gekommen, um mich hier öffentlich zu demütigen. Das konnte ich natürlich nicht beweisen. In diesem Augenblick wäre ich am liebsten davon gelaufen und ich wünschte mich in Gedanken auf die andere Seite des Globus, nur weit genug weg. Das was ich nun vermutete schien gewiss zu werden, aber ich konnte es einfach nicht glauben.
    
    Peter Hummer nahm nun das Mikrophon und sagte: „Hallo Nicole, meine Damen und Herren! Ich hatte in den vergangenen Tagen hier zu tun, weil ich eine private Immobilie zu verkaufen hatte. Da ich vor 20 Jahren hier ins Gymnasium gegangen bin, dachte ich mir, auch diesen Benefizball zu besuchen. Als ich nun von dieser interessanten Wette hörte, war ich natürlich sehr angetan. Was für ein Glück, dass der Käufer heute Vormittag bar gezahlt hat, denn so hatte ich genügend Bargeld in meinem Hotelsafe, um mich an dieser Spendenaktion zu beteiligen. Als ich nun hörte, dass Sie und ich Gelegenheit haben würden, die bezaubernde Frau unseres Stadtoberhauptes mal ganz nackt zu sehen, bin ich sofort ins Hotel gefahren und somit erlaube ich mir, die bisherigen Spenden um 91.000 Euro aufzustocken, sodass nunmehr mehr als 100.000 Euro an Spenden vorliegen!“
    
    Ja, nun hatte ich Gewissheit, ich hatte die Wette verloren und merkte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg. Mir war zum Heulen zumute. Wird man wirklich verlangen, dass ich mich vor 2.000 Ballgästen ausziehe? Ist Nacktheit wirklich schon so alltäglich, dass man mir das zumutete? Ja, scheinbar ist es so, ...
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