1. Die Zeremonie (1)


    Datum: 28.11.2020, Kategorien: CMNF Autor: Anonym

    ... Kleidungsstück hin. Gott sei Dank, ich werde nicht nackt vor das Gremium treten müssen. Es ist ein weites, langes Gewand. Weiches, dünnes Gewebe. Schneeweiß. Eilig ziehe ich es über. Lächle den Mann dankbar an. Ernte dafür ein Grinsen. „Wirst das Teil nicht lange am Körper haben, Kleine. Die ganze Zeit dort drinnen bist du hüllenlos wie Eva im Paradies. Ich darf dir nicht allzu viel verraten, die Regeln verbieten mir das. Nur die Einführung, den ersten Gang gewissermaßen. Du wirst nackt durch ein Spalier gehen, gebildet von allen anwesenden männlichen Clubmitgliedern. Jeder wird dir als Zeichen der Begrüßung und des Willkommens an deine tollen Titten und deinen knackigen Po greifen. Auch zwischen die Schenkel. Je herzlicher er dich willkommen heißt, desto fester, intensiver wird er zupacken. Wundere dich also nicht, wenn es mal derber kneift, derjenige mag dich dann besonders gern. Und denke mal nicht, dass du durch die Reihe laufen kannst, wie ein Wirbelwind! Nein, du gehst ganz gemächlich, bleibst bei jedem Männerpaar kurz stehen.“
    
    Marcel lächelt unverändert freundlich. Drängt mich sanft, aber bestimmt Richtung Tür. Dort also wird sich alles abspielen, Was auch immer. Mir ist kalt. Ich zittere am ganzen Körper. Mein Magen krampft. Meine Blase drängelt. Jetzt öffnet er die Tür. Dahinter totale Finsternis und Stille. Marcel nimmt meine Hand, führt mich weiter. Hinein in den dunklen Raum. Ich sehe nichts, höre aber Geräusche. Leises Murmeln, Räuspern, Schuhe scharren, ...
    ... Atmen. Es sind also Leute im Raum. Offenbar ziemlich viele. Ist es das Spalier? Ein Glück, dass es stockdunkel ist. Und mein seltsames Gewand habe ich auch noch an. Noch…
    
    Marcel bleibt stehen, flüstert mir ins Ohr, dass es jetzt losgeht. Eisschauer jagen über meinen Rücken. Doch ich kann nicht mehr zurück. Habe mich aus freiem Willen für diese Prozedur zur Verfügung gestellt. Urplötzlich knallt grelles Scheinwerferlicht aus der Dunkelheit. Erfasst meinen Körper. Ich zucke erschrocken zusammen, schließe geblendet meine Augen. Marcel schiebt mich noch ein paar Schritte vorwärts, bleibt dann erneut stehen. Seine Hände fummeln an meinem Gewand. Öffnen den Verschluss. Es fällt zu Boden. Jetzt stehe ich splitterfasernackt im gebündelten Strahl des Scheinwerfers.
    
    Ich öffne meine Augen. Bin noch immer völlig geblendet, sehe nichts. Allmählich nur zeichnen sich Konturen von Gestalten aus dem Dunkel ab. Mein Blick wird klarer, schärfer. Ich sehe zwei sich gegenüber stehende Reihen von Männern. Die Reihen erscheinen mir endlos lang. Ich kann das Ende nicht erkennen. Zwanzig auf jeder Seite sind es wohl. Da soll ich also durch. Mich begrapschen lassen. Überall, wo sie wollen. Das sind schätzungsweise achtzig Hände, die meinen splitternackten Körper abgreifen werden. Kann Knut das gewusst haben? Kann er das akzeptiert haben? Er muss es wohl, sonst stünde ich jetzt nicht hier und mein nackter, all diesen fremden Männern schutzlos ausgesetzter Körper wäre nicht mit einer Eisschicht ...