Der Arzt und die Nonne
Datum: 13.05.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Jessi
... möchte und er seine Praxis abgeben oder schließen möchte. Daraufhin setzte sich Jens gleich am nächsten Morgen zu ihm in Bewegung. Eine attraktive Schwester ließ ihn im Wartezimmer Platz nehmen und es dauerte auch nicht lange, bis er aufgerufen wurde. Jens trug sein Anliegen vor und Dr. Huber lächelte.
"Schickt sie der Himmel? Meine Frau und ich werden im kommenden Jahr beide 65 und würden gern in den Ruhestand treten. Bei langer Weile oder wenn Not am Mann ist, könnten wir ja noch ein wenig aushelfen. Aber alles in Allem möchten wir gern mit dem Berufsleben abschließen. Was haben sie denn für Qualifikationen."
Jens reichte seine Diplome hin und der Doktor pfiff erst einmal durch die Zähne. "Das ist ja ganz was tolles, was sie mir hier vorlegen. Ich würde fast sagen es ist Verschwendung von Ressourcen. Sie würden doch bei der Qualifizierung in einem Krankenhaus oder einer Uniklinik entschieden mehr verdienen. Doch wenn sie unbedingt wollen, dann kann ich sie nicht aufhalten. Es gibt aber noch etwas, was ich ihnen bisher verschwiegen habe. Wir haben noch eine Tochter, die ebenfalls Anspruch auf die Praxis hat. Es könnte ja sein, dass sie sich beide gut verstehen, da könnte man ja...!"
"Nichts könnte man da! Ich sollte vor 4 Tagen schon einmal verkuppelt werden, wegen des Geldes. Nein und nochmals nein. Dann fahre ich lieber Pakete für DHL." Jens stand auf, rannte aus dem Sprechzimmer und knallte die Tür.
Spät am Abend klopfte es bei Jens an der Tür. Er öffnete. ...
... Dr. Huber stand vor der Tür. "Darf ich reinkommen? Ich glaube, wir beide müssen uns noch einmal unterhalten." Er stellte eine Flasche Blutwurz auf den Tisch. "Gläser wirst du doch haben. Übrigens ich heiße Martin."
Jens holte 2 Gläser und Martin goss ein. "Ich muss noch einmal etwas klarstellen. Wir haben eine Tochter. Sie ist jetzt 25 Jahre alt." Jens wollte die Unterhaltung gleich wieder unterbrechen. "Nein, bitte höre zu. Unsere Tochter ist durch unseren Job von uns ein wenig vernachlässigt worden. Sie hatte zwar ein Kindermädchen, doch als sie zehn war, kam niemand mehr an sie ran. Sie machte uns allen das Leben zur Hölle. Wir haben versucht, ihr die fehlende Liebe und Zuneigung durch materielles zu ersetzen, doch es gelang uns nicht. So haben wir sie in eine Klosterschule gegeben, in der Hoffnung, dass die Kirche das hinbekommt, was wir versäumt haben. Aus Protest ist sie eine Nonne geworden, hat das Gelübde abgelegt und arbeitet in einem kirchlichen Krankenhaus als Ärztin. Ich fühle mich ihr gegenüber schuldig und denke, dass ich ihr auch das Angebot machen muss. Ich glaube aber auch, dass sie uns zum Trotz, dieses Angebot nicht annehmen wird."
"Und was ist, wenn sie es trotzdem.....?"
"Ich glaube es nicht, aber ansonsten besteht aber noch die Alternative eine Gemeinschaftspraxis zu eröffnen. "
"Die junge Frau im weißen Kittel in der Praxis ist es aber nicht, mit der würde ich bestimmt klar kommen? "
Martin lächelte. "Nein, das ist Melanie unser Allround ...