1. Prosperos Revier


    Datum: 19.05.2021, Kategorien: Romantisch Autor: postpartem

    ... und meine Natur viel zu gut. Ich kann sehr impulsiv sein, und das bringt mich manchmal in Schwierigkeiten."
    
    "Verstehe. Du hast Angst, dass er uns heute gleich beiden die Füße wärmen würde."
    
    "Nee, so impulsiv bin ich dann doch nicht. So schnell miaut meine Muschi nicht, für niemanden. Ich bin einfach nur verwirrt, angenehm, wunderbar verwirrt. Vielleicht sogar noch etwas mehr. Belassen wir es für heute dabei."
    
    Logisch. Sie kam gerade aus einer langjährigen Beziehung. Wollte sich nicht vom Zauber des Moments in die nächste locken lassen. Verständlich. Okay. Schade, aber okay.
    
    "Ich hab's nicht eilig. Ihr wisst ja beide, wo ich wohne."
    
    "Danke für dein Verständnis. Prospero. Hast du das auch kapiert?"
    
    Wenn er das tat, woran ich trotz seiner sicherlich vorhandenen Intelligenz zweifelte, interessierte es ihn nicht so wahnsinnig. Er blieb stur auf meinem Schoß, obwohl ich mittlerweile aufgehört hatte, ihn am Hals zu kraulen.
    
    "Prospero. Ach, Dicker, nun komm. Ich möchte dich heute bei mir haben."
    
    Diesen Apell schien er wiederum zu verstehen. Nun kam doch Bewegung in ihn, er verließ gemächlich seinen Ruheplatz, streckte sich, und lief dann der bereits aufgestandenen Cindy hinterher. Ich folgte den beiden in den Flur. Er schritt gemessen, aber ohne Zögern in die geöffnete Transportkiste.
    
    Sie ließ diese erst noch stehen und umarmte mich stattdessen. Blieb einfach eine Weile in dieser innigen Verbindung, bis ein leises Maunzen sie daran erinnerte, was jetzt ...
    ... eigentlich geplant war. Ein letzter kurzer Kuss, und dann machte sie sich auf den Weg. Und ließ mich mit ähnlichen Gefühlen, wie die von ihr benannten, zurück. Angenehm und wunderbar verwirrt.
    
    ~~~
    
    Schon ein bisschen verliebt? Wie sie auch? War es das, was sie mit vielleicht noch etwas mehr gemeint hatte? Am folgenden Montagnachmittag klingelte mein Telefon. Sieh an.
    
    "Hey", begrüßte sie mich.
    
    "Hallo, schöne Frau. Ist er schon wieder ausgebüxt? Bei mir ist er tatsächlich noch nicht angekommen."
    
    "Nein, er liegt hier auf meinem Sofa und wirkt etwas beleidigt, weil ich ihn diesmal so schnell aus deinen Armen riss. Nur für den Fall, dass es wirklich so ist, und du ähnlich empfindest... wollte ich mich für deine Zuwendungen und dein Verständnis bedanken. Und dich heute zu mir zum Essen einladen."
    
    "Ah, Gerechtigkeitssinn und Dankbarkeit. Sehr lobenswert."
    
    "Das ist ein Ja?"
    
    "Natürlich. Wenn ich sagen würde, ich kann es kaum erwarten, ihn wiederzusehen, wäre das nur die halbe Wahrheit."
    
    "Wenn ich sagen würde, es ginge mir nur darum, selbstverständlich auch."
    
    "Na, dann lassen wir doch das Konditional mal weg und ich sage dir, ich freue mich wie ein Schneekönig darauf, dich so schnell wiederzusehen."
    
    "Ja, ich freue mich auch auf dich. Unbeschreiblich sogar. Um sieben? Ich texte dir die Adresse. Ach so, nimm mal meine WhatsApp-Anfrage an."
    
    "Das ist hiermit geschehen."
    
    "Dann weißt du jetzt, wo du hinmusst. Wir sehen uns um sieben."
    
    "Es ist ein ...
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