Anja und Daniel
Datum: 20.05.2021,
Kategorien:
CMNF
Autor: Grussilda
... gehen, Daniel, egal wohin du mich führst. Sogar über Glasscherben werde ich für dich laufen, wenn du es willst.
Daniel zog am Führstrick. „Hier hinein", sagte er leise. Er schaute sich um.
Er will sicherstellen, dass uns niemand folgt, überlegte Anja. Er kennt sich hier aus. Er muss diesen Weg vorher ausspioniert haben und nun führt er mich zu einer Stelle, wo keine Menschen hinkommen und dann ....
Ihr Herzschlag beschleunigte enorm. Das konnte nur eins bedeuten. Nur das Eine.
Ja, dachte sie voller Inbrunst. Tu es, Daniel! Ich mache alles mit. Stell mit mir an, was du möchtest. Ich stehe dir zur Verfügung. Du kannst alles mit mir machen.
Der Pfad wurde immer enger. Sie mussten hintereinander laufen. Anja ein Schritt voraus was ihrem Bruder einen verführerischen Blick auf ihre gefesselten Hände und ihre nackten Fersen bot. Schließlich war der Weg nur noch ein kaum erkennbarer Wildwechsel. Vor einem dichten Gebüsch im Unterholz endete er. Daniel bückte sich und hob ein paar Äste hoch: „Hier rein, Anja."
Sie bückte sich und kroch in den engen Tunnel aus Pflanzen. Mit auf den Rücken gebundenen Händen war es nicht einfach. Plötzlich stand sie auf einer kleinen Lichtung mitten im Unterholz. Der Boden war mit Gras und Moos bewachsen. Zwei junge Bäume standen mitten in dem Kreis aus Buschwerk. Die Sonne malte goldene Kringel auf den Waldboden. Staubteilchen tanzten in den Sonnenstrahlen, in allen Farben glänzend wie winzige, schwebende Juwelen Es war ein ...
... verzauberter Platz, geheim und vom Rest der Welt abgeschieden.
„Ist das schön", hauchte Anja. „Wie hast du das gefunden?"
Daniel kam hinter ihr aus dem Gebüsch hervor. Er legte ihr einen Arm um die schmalen Schultern: „Ich habe letztes Jahr ein Reh mit einem Kitz beobachtet und im Wald verfolgt. Auf diese Weise fand ich hierher. Kein Mensch kennt diese Lichtung." Er lächelte ihr zu: „Nur wir beide, Schwester." Er schaute sie mit brennenden Augen an. „Nur wir beide." Seine Stimme war leise und rau. Sie sah seinen Adamsapfel auf und ab hüpfen, als er schluckte.
„Anja...." Er stand vor ihr und hob den Arm. Sanft streichelte er ihre Wange. „Anja...."
Sie blickte ihm ruhig ins Gesicht. Sie zeigte keinerlei Abwehr, im Gegenteil.
Mach was du willst, Daniel, dachte sie. Ich mache alles mit. Aber du musst anfangen. Ich kann es nicht. Außerdem bin ich gefesselt.
Er kam einen Schritt näher, stand jetzt genau vor ihr und blickte ihr tief in die Augen: „Anja...."
Sie schaute zu ihm auf. Ihre Augen flehten ihn an. Ein einziges Wort kam aus ihrem Mund: „Daniel ...."
Dann spürte sie seine starken Arme um ihre Schultern, als er sie umarmte und sie fest an sich drückte: „Anja! Liebe, liebe Anja!"
Sie hob ihm das Gesicht entgegen. Ja, ja!, schrie sie in Gedanken. Sie war unfähig, auch nur den kleinen Finger zu rühren. Sie war wie gelähmt.
Daniel! Bitte!
Er senkte den Kopf und dann fühlte sie seine weichen sinnlichen Lippen auf ihren. So sanft. So lieb. So köstlich. Ein ...