1. Geschwistertausch: Ingrid -- Teil 01


    Datum: 04.10.2021, Kategorien: Erstes Mal Autor: byponygirlie

    ... Homosexualität, die zwar nicht virulent war, aber eben auch unverkennbar der christlichen Argumentation folgte, in dem von sinnvoller Sexualität nur im Rahmen von Sex zwischen Mann und Frau die Rede war. Iris hatte mitunter ein schlechtes Gewissen, wenn sie den Geboten der Kirche nicht mehr folgte, obwohl sie sich davon zu befreien versuchte. Ingrid hatte sich zwar anzupassen, aber ihre Ansichten waren viel freier als ihr erzwungenes Handeln.
    
    Lucia hatte da auch keine Probleme. Für sie war z.B. die Pille keine Sünde, sondern die notwendige Bedingung für die sexuelle Revolution, die die Frauen von der Bindung an den Herd befreite. Sie selbst wollte jedenfalls nicht als Heimchen am Herd landen -- und sich auch nichts von Männern sagen lassen. Deshalb hielt Lucia auch nichts, aber auch gar nichts von der Missionarsstellung, wenn sie sich schon einmal mit Männern einließ. Auf ihnen reiten, das fand sie eher anregend. Sie mochte eben keine sich dominant gebenden Männer, punktum. Und wenn diese auf ihr liegen wollten, dann fand sie das schon zu viel.
    
    Männer waren sowieso in ihren Augen in der Hinsicht überbewertet, was man schon daran sah, dass laut Iris in ihrer Heimat in der Kirche nur Männer Pfarrer sein durften, was Lucia im protestantischen Hamburg schon als Indiz für diese Glorifizierung ansah. Gravierender noch sah sie, dass auch die Bürgermeister dort auf dem and ausnahmslos männlich waren. Iris nahm das als normal hin, während Lucia sich fragte, warum das so war, ...
    ... wenn viele Frauen doch sozial viel kompetenter waren und intellektuell viele der bäuerlichen Bürgermeister ohne höhere Schulbildung glatt in die Tasche stecken könnten?
    
    2. Ingrid
    
    Iris brachte mich am Abend der Abreise zum Bahnhof, damit wir auch die letzten Minuten noch zum Reden nutzen konnten. Ich beneidete sie um ihr Leben in der lebendigen Großstadt, und sagte ihr das auch, bevor ich in den Nachtzug stieg:
    
    „Iris, Du weißt gar nicht, wie gut Du es in Hamburg hast! Wie gerne würde ich Hamburg gegen mein Dorf tauschen. Dazu gibt es hier tolle Männer, die Dich bewundern und Dir nachsehen oder Dich auf einen Drink einladen. Wenn mir beim Gottesdienst mich auch nur einer anschaut, dann ist schon Alarmstimmung bei meinen Eltern. Du hast es ja so gut!"
    
    Iris lachte amüsiert auf und wuschelte meine Haare mit einer liebevollen Geste:
    
    „Dafür wachst Du vom Vogelgesang auf -- und nicht vom Geräusch startender Jets. Dazu hast Du ein regelmäßiges, geregeltes Leben, kleine Schwester. Du musst keine Überstunden machen oder während einer Messe bis um drei oder vier Uhr in den frühen Morgen bei der Party anwesend sein -- und dann um 10 Uhr wieder auf der Matte stehen. Und mit den Männern kann es sehr nervig werden, wenn jeder Idiot auf der Party glaubt, er könne mich mit mehreren Drinks gefügig machen. So ein geregeltes und viel ruhigeres Leben wie bei Dir würde ich mir manchmal auch wünschen."
    
    Das war in meinen Augen eher aufregend bis vier Uhr morgens Party zu machen -- und ...
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