Resozialisierung
Datum: 10.05.2019,
Kategorien:
Ehebruch
Autor: Sylvia30
... Irgendwie hätte es mir an diesem Abend doch gefallen und ich verspürte ein leichtes Kribbeln. Ich musste etwas kichern, denn so hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt.
Am Bahnhof wollte ich gerade die Straße zum Taxistand überqueren, als mein Blick auf das dortige Straßenschild viel "Alte Bahnhofstraße"! Eine ziemlich heruntergekommene Straße, die parallel zu den Eisenbahnlinien verlief. Die dortigen Häuser waren schon lange Zeit nicht renoviert worden und die Farbe blätterte von der grauen Fassade bereits ab. Die Scheiben einiger Wohnungen waren eingeworfen. Dort war wohl reichlich Leerstand und ansonsten waren hier sozialschwache Bewohner untergebracht.
Sofort kam mir die Aussage von Kato in Erinnerung. Wo er wohl hier wohnen würde. Unsicher schaute ich mich nach allen Seiten um, als ob mich jemand beobachten würde. Als ich feststellte, dass niemand in meiner Nähe war, ging ich ganz langsam in die Straße hinein. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu den Häusern schlich ich mich sehr zögerlich und ängstlich voran. Ich spürte ein komisches Kribbeln und Zittern. Eine seltsame Aufregung und Unsicherheit. Mehrfach drehte ich wieder um, aber entschied mich doch, meiner Neugier zu folgen. Nach einigen Häusern sah ich dann die Hausnummer 20. Das Haus war dreistöckig, etwas verwahrlost und hatte eine dieser typischen alten, dunkelbraunen Eingangstüren aus Holz mit Glaseinlassungen. Im Hausflur brannte Licht und auch in ein paar Wohnungen schien noch jemand wach ...
... zu sein.
Wieder blickte ich mich unsicher nach allen Seiten um, dann ging ich langsam herüber. Vorsichtig ging ich die Stufen bis zur Haustür hinauf und blickte auf die Klingelleiste. Es waren insgesamt 12 Klingeln. Für jede Etage also vier. Auf den Klingeln standen aber keine Namen. Teilweise waren Nummern darauf, aber eben nicht bei allen und auch nicht immer leserlich. Die Nummer 7 fand ich nicht. Sollte ich noch weiter forschen? "Wenn die Tür offen ist, gehe ich mal rein und schau weiter. Sonst gehe ich wieder." Beschloss ich für mich selbst. Als ich gegen die Tür drückte, klickte der Schnapper und sie ließ sich öffnen. Wieder schaute ich mich nervös um und betrat langsam den beleuchteten Flur mit seinen alten, abgenutzten Fliesen. Der Boden war schmutzig und Plastiktüten mit Unrat waren in einer Ecke abgestellt. Es roch muffig.
Am Ende des Flures befand sich ein Schild mit einem Lageplan des Gebäudes. Darauf konnte ich erkennen, dass die Wohnungen zu Gemeinschaftsunterkünften umfunktioniert waren. Jeder Wohnung hatte eine Gemeinschaftsküche, Dusche und Toilette. Weiterhin befanden sich in jeder Wohnung 3 Einzelzimmer. Laut Plan befand sich die Wohnung mit dem Zimmer Nummer 7 am Ende des Ganges auf der rechten Seite. Hier wohnte also Kato. Irgendwie war es wie in einer WG.
Wie in Trance ging ich weiter in den rechten Flur. Hier war die Deckenbeleuchtung defekt und ich konnte mein Umfeld nur schemenhaft wahrnehmen. Wieder drehte ich zweimal unsicher um, um das ...