1. Herbstblues


    Datum: 15.05.2019, Kategorien: Kunst, Autor: 3klaas3

    ... Menschen, die bei langen Tätigkeiten im sitzenden Zustand Schweißfüße entwickelten und deshalb sorgte er vor. Als er den rechten Socken mühevoll von seinem Fuß zog, stieß er jedoch gegen das kleine Tischchen vor der Couch und mit einem durch den Teppich gedämpften Poltern fiel ein kleiner Korb herunter, dessen pikanter Inhalt sich über den Fußboden verteilte. Es waren Kondome. Marke XXL. Genau die Größe, die seine Wenigkeit immer benutzte!
    
    Genau in diesem höchst unpassenden Moment enterte Lydia mit einer dampfenden Teekanne die traute Heimeligkeit des Wohnzimmers. Mit großen Augen erblickte sie Herrn Maier, in dessen faltigen Händen jeweils etwa ein Dutzend Kondome. Ihre Kondome!
    
    "Aber Herr Maier!", stotterte sie fassungslos.
    
    Aber der blieb cool wie Clooney und flüsterte leise: "Ich wundere mich nicht, Fräulein Lydia, dass sie so ein aufregendes Sexualleben haben! Bei diesem formidabel ausgeformten Körper, den üppigen Brüsten und dem bezaubernden Lächeln!"
    
    Lydia kicherte verlegen. "Sie sind ja ein ganz ein schlimmer Charmeur, Herr Maier! Was haben sie denn noch so in petto?"
    
    Jetzt wusste Herr Maier, dass das Eis gebrochen war. "Du darfst mich Ansgar nennen!", schnurrte er und stand auf, um ein wenig mit der jungen Frau zu fummeln.
    
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    Zeitgleich, im vierten und letzten Stock des ebenselbigen Mietshauses wunderte sich die knapp volljährige Friseuse Franzi über die gekräuselten ...
    ... Linien im Bild ihres HD-Fernsehers. Es hatte wohl mit der vornehmlich stürmischen Witterung zu tun, denn draußen rüttelte und schüttelte der Wind an den Rollläden und der Wettermann hatte es ja vorhin auch gesagt, von wegen Orkanböen und so! Leider war ihr Lebensabschnittgefährte Pedro auf Montage und so blieb ihr nichts anderes übrig, als sich die allmählich aufgestaute Geilheit beim Genuss eines pornografischen Filmes von der Pflaume zu fingern. Das cineastische Großwerk, dessen atemberaubend klare Szenen über den tischtennisplattengroßen Schirm jagten, begleitet von einer Surround-Anlage, die einen starteten Düsenjäger akustisch nachzuempfinden vermochte, war noch in der Einleitungsphase.
    
    Gerade tätigte eine vollbusige Immobilienmaklerin ihr höchst seriöses Verkaufsgespräch mit einem etwas schmierig aussehenden Kunden, da platzte der Armen plötzlich die bis zum Anschlag ausgefüllte Bluse. Ihre etwas basketballähnlichen Zwillinge quollen mit Schallgeschwindigkeit aus dem verzweifelt um Zurückhaltung bemühten BH und schlugen den darob geschockten Kunden nieder. An der inszenatorischen Qualität des Machwerks zweifelnd blickte Franzi auf das Cover der DVD. Darauf prangte in übergroßen Lettern: "Tittozilla – Die Rache der Supermöpse!"
    
    Frustriert über solch eine billige Zurschaustellung sekundärer Geschlechtsmerkmale zog Franzi ihren Slip und ihre Leggins wieder an und beschloss sich eine heiße Schokolade zu machen.
    
    Doch jäh wurde sie von lautem Stöhnen aus ihren Gedanken ...
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