1. Ausgesperrt


    Datum: 16.07.2022, Kategorien: Ehebruch Autor: lost_of_mind

    ... Männerbesuch und nächtelangem Ausgehen. Soweit man das mitbekommt. Ich freue mich für sie.
    
    Zu mir war sie immer auffallend freundlich, sie versuchte mir jedesmal ein Gespräch aufzudrängen und mit Nachdruck am laufen zu halten. Das blieb bis heute so. Nur nicht wenn Jutta dabei ist.
    
    Dann bleibt sie freundlich, aber wortkarg. Ich glaube die beiden Frauen mögen sich nicht, sie sind auch grundsätzlich sehr verschieden, vom Charakter und vom Auftreten her. Jutta spottet schon immer recht bösartig über unsere Nachbarin. Ich kann nichts gegen sie sagen, zu mir war sie immer ausgesprochen nett.
    
    Weil unsere Ehe nicht unbedingt perfekt ist, jedoch unbedingt friedlich bleiben soll, beschäftigen wir uns zunehmend mit Hobbys. Leider nicht mit gemeinsamen. Jutta hat sich einen Hund beschafft - und, wie könnte es anders sein - sie trainiert jetzt in einer Rettungshundestaffel vom Roten Kreuz. Also bitte nicht falsch verstehen, ich finde das sehr Sinnvoll und unbedingt Ehrenwert. Die Leute machen das in ihrer Freizeit auf ihre eigenen Kosten und erzielen immer wieder erstaunliche Erfolge. Also genauso wie Feuerwehr und Berg- oder Wasserwacht wirklich Vorbildlich!
    
    Nur betreibt sie das, wie alles in ihrem Leben, allzu konsequent. Irgendwie extrem. Es gibt nichts anderes mehr daneben. Hält mir ständig vor dass ich mich auch mehr sozial engagieren sollte und in letzter Zeit lässt sie sich auch zunehmend heraushängen dass sie schließlich Arbeitet und ich immer noch studiere.
    
    Wobei ...
    ... sie vergisst dass ich schon immer mit meinem Nebenjob mein Leben selber finanziere, zuhause jegliche Hausarbeit mache und auch mit meinen 18 Monaten Militärdienst durchaus zur Allgemeinheit beigetragen hatte. Gut, ich kann sie nicht teuer zum Essen ausführen und schicke Urlaube gibt es bei uns auch nicht. Aber Flugreisen mit Hund in mondänen Hotels wäre sowieso nicht so einfach möglich.
    
    Immer wenn mir die Diskussionen zu lähmend oder vorwurfsvoll wurden ging ich in den Keller. Dort steht eine Münzwaschmaschine und befindet sich auch der Trockenraum. Offiziell zum Wäsche machen, denn an mir bleibt wirklich der gesamte Haushalt hängen. Inoffiziell verbrachte ich noch paar Minuten (oder Stunden) länger in unserem Lattenverschlag, solange die Waschmaschine lief, damit ich im Anschluss gleich zum trocknen aufhängen kann.
    
    Ich baue kleine Flugmodelle. Ganz klassisch aus Balsaholz, mit Laubsäge und Leimflasche vergehen viele Stunden meines Lebens. Das beruhigt ungemein. Nicht dass die Dinger jemals flogen, es ging nur darum den endlosen weltverbessernden Gesprächen oder Vorwürfen zu entgehen. Oft verschenkte ich die auch an Nachbarskinder.
    
    Bis zu einem Abend an jenem Tag im Herbst. Früher hatte ich Bettwäsche bestenfalls einmal im Monat gewechselt, wenn überhaupt meistens nach dem Vögeln wenn alles zu sehr versudelt war. Inzwischen mache ich das wöchentlich, weil ich dann einen Vorwand habe in den Keller zu verschwinden. Also nicht dass ich wöchentlich mit Jutta vögele, im ...
«1234...16»