1. Ausgesperrt


    Datum: 16.07.2022, Kategorien: Ehebruch Autor: lost_of_mind

    ... im Flur stehen, auf 3 dicken Telefonbüchern. Die jungen Leser werden das alles nicht mehr kennen. Telefonbücher und schon garnicht Telefone mit extra Hörer an einem langen Kabel. Ich wühlte mich durch das Telefonbuch bis zur Rettungsleitstelle, von denen wurde mir ein Sucheinsatz meiner Frau bestätigt.
    
    Danach spähte ich nach Schlüsseldiensten, erreichte auch sogleich jemand, nur die ersten Anrufe waren schon sehr ernüchternd. Stichwort: Anfahrt, Sonntagszuschlag, ab 19 Uhr Spätzuschlag. Alle wollten sofort kommen. Nur für 500 Mark hätte ich auch gleich die Türe eintreten können, die Reparatur am Montag Vormittag hätte die Hälfte gekostet.
    
    Meine Laune sank etwas in den Keller und meine Nachbarin erkannte mein Dilemma: "Was ich dir anbieten könnte dass du bei mir bleibst bis deine Frau wieder kommt."
    
    "Danke, sehr freundlich! Das ist wirklich Nett. Aber wenn sie zu einem Einsatz weg ist dann könnte sie nach 30 Minuten wieder da sein oder im Extremfall in 2 Tagen. So genau weiss man das nie."
    
    Sie lächelte mich an. "Nun, dann ist es eben so. Was hast du sonst für Möglichkeiten?"
    
    Ich überlegte. Ja, was hätte ich sonst Alternativen? Frau Seibert ist sehr Nett, dann plaudere ich eben mal etwas länger mit ihr. Sie führte mich in die winzige Küche. Dort war ein Klapptisch seitlich an die Wand geschraubt und 2 Stühle standen daneben. Hier ist alles etwas enger, denn sie bewohnt nur eines der kleinen Appartements.
    
    "Hast du schon etwas gegessen?" Fragte sie mich.
    
    So ...
    ... langsam wurde mir bewusst dass ich bald nach dem Mittagessen nach unten gegangen war. "Nein, noch nicht. Ich hoffe ich mache keine Umstände?"
    
    "Ach was! Ich freue mich wenn ich mal nicht alleine Speisen muss."
    
    Und ich begann mich auf eine Mahlzeit zu freuen die ich mal nicht selber kochen musste. Oder die Jutta gekocht hatte, denn die hat eine so ganz andere Philosophie von Nahrungsaufnahme. Für mich darf Essen durchaus Genuss sein. Für Jutta ist es ein Politikum. Genau wie Bumsen. Da werde ich sogar als Flipper-Mörder beschimpft wenn ich mal Thunfisch auf meiner Pizza habe oder als Chauvischwein, wenn ich sie Doggy nehmen will.
    
    Ich beobachtete Frau Seibert möglichst unauffällig, aber dennoch interessiert. Früher trug Jutta gelegentlich noch Leggins zuhause oder mal ein nettes flottes Kleidchen, das ist nun gänzlich vorbei. Von hinten sieht Jutta oft aus wie ein Knabe. Auch von ihren Bewegungen her.
    
    Das ist bei meiner Nachbarin so gänzlich anders. Bei ihr ist in jeder Bewegung Wallung im Körper. Alles bewegt sich. Die knappe enge Kittelschürze betont jedes Detail ihres weiblichen Körpers. Das ist auch im Alltag so, sieht man sie mal im Treppenhaus oder im Supermarkt dann trägt sie fast immer ein figurbetonendes Kleid und höhere Schuhe. Sie hat lange Haare, die über die Jahre inzwischen wahrscheinlich überfärbt sind, Finger- und Zehennägel sind oft in kräftigem Rot gehalten. Alles an ihr schreit nach draussen: Seht her, ich bin eine Frau!
    
    Gut, man muss es mögen, ...
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