"Ich bin seine Sklavin"
Datum: 05.06.2019,
Kategorien:
Fetisch
BDSM
Selbstbefriedigung / Spielzeug
Autor: Master-Sklavin
... Kommilitonin bis zur Oma. „Damit ist man natürlich sofort der Mittelpunkt des Gesprächs. Es geht nur noch darum: Wie lebe ich, was mache ich, warum? Manche erzählen dann auch selbst offener von ihren ‚normalen‘ Beziehungen.“
Wenn Marion und ihr Freund „normal“ sagen, dann setzen sie das mit ihren Händen in Anführungszeichen, weil es einfacher ist. Die meisten „normalen“ Menschen in ihrem Umfeld reagieren positiv. „Nur meine Eltern waren überrumpelt“, sagt sie. Ihre Mutter fragt immer wieder: Was haben wir denn falsch gemacht? „Nichts haben sie falsch gemacht“, sagt Marion. „Ich bin halt so. Das konnten oder wollten sie erst nicht verstehen.“
Eine andere Theorie besagt, dass devote Frauen beim Masturbieren den ganzen Körper anspannen müssen, um zu kommen
Beide sind überzeugt: Es gibt keine zentrale Ursache. Kein Kindheitserlebnis als Schlüssel. Die Neigung war einfach da, vielleicht schon immer. Marion erinnert sich: „Als Kind habe ich beim Cowboy-und-Indianer-Spielen eher genossen, an den Marterpfahl gefesselt zu werden. Ich habe das Spiel eben so gestaltet, wie es mir Spaß gemacht hat.“
Eine andere Theorie besagt, dass devote Frauen beim Masturbieren den ganzen Körper anspannen müssen, um zum Orgasmus zu kommen. Und deshalb die Fesseln, den Druck von außen genießen. „Ich frage alle, wie sie masturbieren, und es ist erstaunlich zutreffend“, sagt Marion. „In der Szene spekulieren wir gern, warum wir so sind, wie wir sind. Aber niemand behauptet, es zu wissen.“ ...
... Auch die Wissenschaft hat keine endgültige Erklärung. Keiner ihrer theoretischen Ansätze konnte je bewiesen werden.
Und dass offenbar mehr Männer dominant sind und Frauen eher devot? „Erziehung“, sagt Marion bestimmt. „Als Frau bekommst du mehr verboten: Geh nicht mit fremden Männern, lass deinen Drink nicht aus den Augen, tu dies nicht, pass hier auf. Du wirst zurückhaltender, passiver erzogen. Was wiederum letztlich auch auf Biologie fußt, weil Männer nun mal körperlich stärker sind als Frauen.“
„Die Gesellschaft vermittelt mir ein stärkeres Männerbild. Männer steigen vielleicht deshalb eher dominant ein“, sagt er. „In unserem Umfeld sind fast immer die Frauen devot. Vor allem bei den 24/7-Paaren, die wir kennen.“
„Das gleicht sich dann ein bisschen an mit dem Alter. Beide entdecken ihre andere Seite“, sagt sie.
Das alles erklärt sie auch ihren Eltern.
Ihr Vater akzeptiert schnell. „Ich habe mir von ihm eine Rosshaarpeitsche zum Geburtstag gewünscht. Fand er gut. Aber dann ist uns aufgefallen, dass die Peitsche als Geschenk doch etwas zu viel für Oma und Opa wären, die auch auf der Feier sind.“
Ihre Mutter tut sich schwerer. „Sie hatte ihr vorgefertigtes Bild im Kopf: Alle Sadisten sind kranke Psychopathen und ich nur das wehrlose Opfer, das in einer Orgie vergewaltigt wird. Es hat lange gedauert, bis wir offen sprechen konnten.“
Und offen sprechen, das will Marion, auch in der Öffentlichkeit. Sie will sich nicht verstecken. Sie will aufklären. Sie ist ...