1. Fühlingssonne - Ein Wagnis


    Datum: 05.12.2022, Kategorien: Schamsituation Autor: Anonym

    ... würde erst am späten Abend zurück sein, ebenso wie ihr Lebensgefährte, der auf einem Seminar in der Ostschweiz weilte. Durch die Bäume war das Grundstück zum Süden hin blickdicht. Die Straße am Norden verlief hinter dem Haus und war durch den Hang verdeckt. Blieben der Westen und der Osten. Das Haus rechts neben ihr stand leer. Eine baufällige kleine Schabracke mehr nicht. Und danach kam der große Wald. Links war es komplizierter und gefährlicher, aber die Hainbuchenhecke versperrte zumindest ebenerdigen Beobachtern den Blick. Und im ersten Stock des angrenzenden Hauses waren die Fensterläden geschlossen. Vorhin hatte sie gesehen, dass die stühle auf der Terasse zusammengeklappt in einer Ecke standen und ein großer Holzfuniertisch vor den Eingang derselbigen, geschoben worden war. Mit an Sicherheit angrenzender Wahrscheinlichkeit waren die Besitzer über das Wochenende verreist oder weilten aus anderen Gründen nicht in ihrem Wohnsitz. Sie beschloss es zu tun, jenes Wagnis das ihr in den Sinn gekommen war, einzugehen.
    
    Kurzerhand entledigte Hannah sich ihres Bikinis und lag nun völlig nackt in der Sonne. Eigentlich war diese Entscheidung aus einer Notlage heraus praktischer, als sie zu Anfang dachte, konnte sie so schließlich die hässlichen weißen Stellen in der Bikinizone vermeiden. Sie schloß die Augen und genoß die Wärme die nun ihren ganzen Körper erfasste und durchflutete. Sie wusste nicht wie lange sie so da lag, wie lange sie die Sonnenstrahlen genoß und im warmen ...
    ... Schein immer müder und träger wurde, gähnte, die Augen schloss, und in einen leichten Schlaf fiel. Ihre Träume waren modrig und schummrig, so schwül wie die Luft in der sie lag. Sie träumte von ihrer Arbeit. Den langen Stunden in denen sie in der Herrenabteilung stand, älteren Herren mit begehrlichen Blicken in ihren Anzug half, Hände die ihr Gesäß suchten, der frustrierende Alltag eben, den sie als Verkäuferin in einem großen Bekleidungsgeschäft in der Stadt eben durchlebte. Nicht zu ändern, jedenfalls wenn man aufsteigen wollte, fleißig sein wollte, aufsteigen wollte, dass man irgendwann einmal nicht mehr Stangen von Konfektionsmode durch die stickigen, teppichbespannten Räumlichkeiten eines Konsumtempels erster Güte schieben musste. Die Bilder veränderten sich. Das Gesicht ihres Exfreundes tauchte auf, dieses verschrobene Lächeln seiner braunen Augen, wie seine Hände sanft ihren Körper berührten, wie sie es nun nicht mehr taten, die tränenreichen Tage der Trennung, all das tauchte vor ihrem inneren Auge auf. Plötzlich hörte sie etwas. Ein Geräusch, ein fernes Poltern und schreckte hoch.
    
    Hannah schlug die Augen auf. Drehte sich herum. Nichts. Kein Mensch. Kein Geräusch. Nur das rascheln der Blätter. Was war es gewesen? Doch ein Geräusch aus ihrem Unterbewusstsein, nicht real? Oder war da doch etwas gewesen. Siedend heiß fiel ihr ein, dass sie ja völlig entblößt dort in der Wiese lag. Und der Traum war anscheinend nicht spurlos an ihr vorbeigegangen, sie fühlte, dass ihr ...
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