Das indische Zicklein
Datum: 09.01.2023,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Jessi
... jetzt allein rein", versuchte er sie nach draußen zu schieben. Mit einem bitterbösen Blick und lautem Schimpfen widersetzte sich Siri. "Da wird der Papa das Töchterchen mit nehmen müssen zum Duschen", frotzelte die Krankenschwester.
"Ich habe noch nie mit einem Kind geduscht", antwortete Max.
"Aber mit ihrer Mutter oder ihrem Vater werden sie doch als Kind mal gebadet haben, oder? Und dass das hier ist nur anders herum. Jetzt sind sie der Vater. Viel Spaß!"
Max schnappte sich die Sachen und "seine Tochter" und ging ins Bad. Dort entkleidete er sich, dann Siri und abging es unter die Dusche. Nach der Morgentoilette zog er der Kleinen den Jogginganzug an, kämmte ihre Haare und wartete auf das Frühstück. Als Siri fertig war, nahm er sie an die Hand und ging mit ihr in die Cafeteria, denn er hatte ja auch Hunger.
Zurück auf dem Zimmer warteten sie auf die Visite. "Na wie geht es unserem Papa mit seinem neuen Töchterlein?" spottete David als er im Schlepp mit 2 Krankenschwestern und zwei weiteren Stationsärzten zur Visite kam. Er kramte und las in seinen Unterlagen und sagte dann: "Die Kleine ist gesund. Aufgrund der Strapazen ist sie etwas zu klein und zu dünn, aber das dürfte leicht aufzuholen sein. Er stupste Siri auf ihr Näschen und sprach: "Immer schön essen mein Kleines."
"Was wird jetzt mit ihr, was ist mit der Mutter?", wollte Max wissen.
"Ich komme nach der Visite noch einmal vorbei", sagte Dr. Winkler, "dann reden wir noch einmal über alles."
Kurz ...
... vor dem Mittagessen kam der Oberarzt noch einmal zu Max. Beide setzten sich an den Tisch, während Siri auf dem Bett saß und mit dem Handy von Max spielte. "So Max, jetzt reden wir beide Klartext. Vom Rechtlichen her hast du keinerlei Anrecht auf Siri. Die Mutter liegt noch im künstlichen Koma, ist aber über den Berg. Bei ihr kann man noch nicht sagen wie lange es bis zur Genesung dauern wird. Hier springt unweigerlich das Jugendamt ein. Du kannst versuchen Siri, als Pflegekind zu bekommen, aber auch Pflegeeltern müssen nachweisen, dass sie gesund und drogenfrei sind, ein angemessenes Einkommen haben und ausreichend Zeit, für das Kind zu sorgen. Bei Pflegeeltern spielen sowohl der Altersabstand zum Kind wie auch der Familienstand eine weit geringere Rolle. Ältere Paare oder Alleinstehende bekommen deutlich leichter ein Pflege- als ein Adoptivkind vermittelt. Dafür achten Sozialarbeiter in den persönlichen Gesprächen auf ihre Erziehungskompetenz und auf ihre psychische Stabilität, denn Pflegeeltern haben es in der Regel mit Kindern zu tun, die eine turbulente Vorgeschichte haben und zum Teil auch gesundheitliche Beeinträchtigungen. Auch Pflegeeltern müssen glaubhaft machen, dass sie genügend Zeit für das Kind aufbringen können und bereit sind, mit dem Jugendamt zum Wohle des Kindes zusammenzuarbeiten. Das alles trifft bei dir zu. Du müsstest dich nur mit der verrückten Nachbarstochter und vielleicht mit ihren Eltern einigen. Und du musst auch davon ausgehen, dass die Mutter, wenn ...