Das indische Zicklein
Datum: 09.01.2023,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Jessi
... Hagenbeck, wir drei, Mutter, Vater, Kind!", sagte Maja. Werner, der das mitbekam, sagte nur grinsend zu seiner Tochter: "Ich glaube, Max wird demnächst bald wieder eine Frau haben." Maja lief hochrot an.
Am Montag machten Siri und Max eine Shoppingtour. Er kaufte alles, was die Kleine haben wollte. Blinker Turnschuhe, Jeans, sogar eine blonde Perücke befand sich mit unter seinen Einkaufsutensilien. Danach waren sie noch bei Maja im Kosmetikstudio und sie malte noch Siri´s Fingernägel an. Als sie nach Hause kamen, blinkte der Anrufbeantworter. "Max, hier ist David. Ich habe aus Hamburg die Nachricht erhalten, das die Mutter der Kleinen wieder aus dem Koma geholt wird. Wie lange eine Aufwachphase dauern soll oder kann, lässt sich nicht sagen, manchmal dauert sie eine Woche, manchmal länger oder kürzer. Alles hängt von den Umständen der Erkrankung ab. Wird der Patient wach, kommt es meist zum Durchgangssyndrom, im Fachjargon "Delir" genannt. In der Zeit, die die Phase zwischen dem Schlaf und dem Wachzustand beschreibt, bekommen Patienten erstmals mit, dass sie eine Weile lang nicht bei Bewusstsein waren. Viele sind verwirrt, können sich an die Zeit vor dem Koma nicht erinnern: Sie hatten schlicht einen "Filmriss". Auch Gesichter können sie oft nicht erkennen. Angehörige können den Zustand erleichtern, indem sie die Sinne des Patienten stimulieren. Sie können vertraute Klänge, die Lieblingsmusik, oder Düfte wie das liebste Parfüm mitbringen, um den Menschen an sein früheres ...
... Leben zu erinnern und ihm die Angst vor der neuen Zeit zu nehmen. In diesem Falle wärest du und die Kleine die wichtigsten Ansprechpartner. Jetzt kannst du beweisen, was du darauf hast. Bei Fragen kannst du mich anrufen oder den Chefarzt der inneren Abteilung der Uniklinik."
Nach etlichen Telefonaten ist sich Max mit dem Ärzteteam einig geworden, das er am Donnerstag mit der Kleinen auf die Intensivstation darf. Er wusste aber auch, dass er höchst wahrscheinlich umsonst dort erscheinen würde, da die Mama noch zu schwach für irgendwelche Reaktionen sein würde. Aber er wollte, das sie sieht, dass es Siri gut geht.
Als sie am Donnerstag im Klinikum ankamen, begann Siri zu zittern. Sie wollte nicht aus dem Auto. Max setzte sich zu ihr und versuchte zu erklären, das sie zu ihrer Mama wollten. Es war fast hoffnungslos. Schließlich gelang es ihm doch Siri aus dem Auto zu bekommen. Er hielt sie im Arm und sie klammerte und krallte sich bei ihm fest. Auch die Ärzte und Schwestern redeten auf Siri ein. Dann standen sie vor einer großen Scheibe hinter der Siri´s Mutter verkabelt und mit Schläuchen verbunden lag. Viel von ihr war nicht zu sehen. Max drehte sich immer wieder so, dass die Kleine irgendwann doch mal zu ihrer Mutter aufsehen musste. Als die Tür geöffnet wurde und mehrere Pieptöne nach draußen drangen, wurde Siri neugierig, sah nach oben und erblickte ihre Mutter. Sie zuckte hoch und begann Max zu schütteln. Irgendetwas Unverständliches begann sie zu sagen und zeigte ...