1. Zwischen Tag und Nacht, Kapitel 06-10


    Datum: 27.01.2023, Kategorien: Lesben Sex Autor: byGlasherz

    ... aus der Meditation und schnappte nach Luft. Nicht aus Atemnot, vielmehr durch den unangenehmen plötzlichen Wechsel der Luftmaterie. In der lichten Welt war sie so viel leichter und duftender, im direkten Vergleich fühlte sie sich in ihrem Schattenreich wie Blei an. Wenige Atemzüge später hatte sie sich bereits wieder daran gewöhnt.
    
    Sie grinste, die Hände im Schoße noch entspannt in der Lücke zwischen den gefalteten Ober- und Unterschenkeln liegend.
    
    Es hatte tatsächlich funktioniert.
    
    Als Zeldas Bewusstsein spät endlich erschöpft in den Schlaf gesunken war, war Midna noch einen Augenblick geblieben, hatte ihre Matratze gefühlt, ihr eigenes Gewicht, ihren Herzschlag, ihren Atem mitgeatmet, die Nacht gerochen. Hatte noch kurz über sie gewacht, bevor sie sich endlich von ihr getrennt hatte.
    
    Die Verschmelzung hatte länger angedauert als es für Midna gut war, aber es war nötig und wichtig gewesen. Zeldas Geist war aufgerieben und wund, und nur Midna konnte diese schmerzhaften Stellen balsamieren. Es war ihre Pflicht. Schließlich war sie selbst der Grund, weswegen die Prinzessin ...
    
    Sie fühlte Schuld in sich aufkommen und ärgerte sich über sich selbst. Sie wollte jetzt nicht darüber nachdenken.
    
    Sie löschte die Zeremonie-Seelenlichter vor sich, seufzte und richtete sich auf. Dann verließ sie den Meditationsraum.
    
    "Oh, meine Königin, seid ihr Wohlauf?", fragte ihr privater Bediensteter, der die ganze Zeit über brav vor ihrer Tür Wache gestanden hatte.
    
    Midna ...
    ... streichelte ihm kurz - in einer Mischung aus Dankbarkeit und Ironie - über den Kopf und sah zu ihm herab.
    
    "Mach dir nicht immer so viele Sorgen, Makic. Ich bin kein Schwächling.", sagte sie, und machte sich auf den Weg in den Thronsaal.
    
    Makic folgte ihr.
    
    "Ich würde mir niemals erlauben euch als einen ... Es tut mir leid, meine Königin. Es ist nur ... ihr wart so lange dort drin -", begann er.
    
    Midna winkte ab.
    
    Das war alles, was sie dazu äußerte.
    
    Die Wachen nahmen Stellung ein, als sie sie kommen sahen, und öffneten das Tor zum Thronsaal. Midna schritt hindurch, auf ihren Thron zu, setzte sich. Makic positionierte sich links neben ihr, verschränkte die Arme in höflicher Manier hinter seinem Rücken.
    
    Eine junge Bedienstete, zuständig für das körperliche Erscheinungsbild und Wohl der Königin, brachte ein Gefäß mit Wasser, das Midna sogleich trank.
    
    Etwas eher ungewöhnliches für die Schattenwesen. Ihr Volk hatte durchaus die Fähigkeit zu trinken, aber nicht die Notwendigkeit. Man trank aus zeremoniellen Gründen, zu Eheschließungen, zu Beerdigungen, manchmal zur Heilung... Aber nicht für das eigene Wohlergehen.
    
    Seit Midna jedoch zurück aus der lichten Welt gekommen war, in welcher sie Speiß und Trank zu Hauf gekostet hatte, war ihr der Akt des Trinkens sehr ans Herz gewachsen, fast Zwang geworden. Vor allem jetzt, seitdem in ihr ein Lichtwesen heranwuchs, sehnte sie sich immer mehr danach. Hatte "Durst", wie es das Wort im Ursprung bedeutet.
    
    Das blieb auch ...
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