Die Mitte des Universums Ch. 026
Datum: 27.01.2023,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: byBenGarland
... aber nur knapp 15 breit waren und, wie gesagt, relativ tief hingen.
Wenn Ngan lief, bewegte sie oft ihre Unterarme wie Scheibenwischer vor ihrem Körper, während sie nach unten sah und nachdachte. Sie hielt auch oft ihre Finger, als ob sie jeden Moment zum Takt von Musik, die sie wohl in ihrem Kopf hatte, schnippen wollte. Ich fand beide Idiosynkrasien herzerwärmend. Und was die Begegnungen mit ihrer äußerst angenehm und reizvoll machte, war, dass sie nicht schüchtern war, sondern halbwegs abenteuerlustig schien und Humor hatte.
Wenn ich dieser Tage in das Empfangszimmer unsere Schule trat und sie zusammen mit anderen Assistentinnen dort war, sah sie mich nicht an und grüßte mich auch nicht, wohl, damit die anderen nicht mitbekamen, dass wir uns eigentlich schon ganz gut kannten und auch schon oft miteinander geredet hatten. Sie mochte mich wohl, wusste aber natürlich, dass sie nicht mit mir flirten sollte—was sie aber dann doch heimlich manchmal tat. Sie war auch schon nach oben zu meiner Tür gekommen, um etwas zu fragen oder zu bringen, was auch hätte warten können.
Ngan hatte mir gesagt, dass sie keinen Freund hatte und auch im Moment keinen wollte. Ihr Motto war ‚No boyfriend, no problem.' Sie und ihr erster und bislang einziger Freund hatten vor einem Jahr Schluss gemacht, aber ich wusste nicht, wieso. Ich würde wohl auch nicht fragen, es sei denn, wir gelangten an einen Punkt, wo sie vielleicht sogar wollte, dass ich nachhakte.
Die Zeit, die ich ...
... ansonsten mit Nguyet verbrachte hätte, war mittlerweile sozusagen übrig. Von Thuy hatte ich noch nichts wieder gehört, aber unser Nachmittag im Musterhaus vor fünf Wochen war ja auch eine ziemliche Sause gewesen. Als Ngan vorschlug, an einem Dienstagvormittag Kaffeetrinken zu gehen und im Anschluss vielleicht noch Mittag zu essen, wollte ich nicht ablehnen. Wir hatten uns schon oft über die Restaurants in unserer Stadt unterhalten, und es gab eines, wo sie schon lange mal mit mir hinwollte, da sie es nicht kannte.
Sie wollte aber nicht in ein schickes, neues Café gehen, das von Leuten ihrer Generation frequentiert wurde; wohl, weil uns dort jemand sehen könnte, und fragte mich, ob ich nicht einen Ort wüsste, wo wir ungestört wären. Nun fand ich es erst albern, mit ihr in dasselbe Kaffeehaus zu gehen, in dem Nguyet und ich so glorreich unsere Affäre begonnen hatten, aber mir fiel nichts Besseres ein. Ich wollte nicht mit Ngan auf der Suche nach einem passenden Café Zeit verplempern und lange durch die Stadt kurven, um dann doch irgendwo zu landen, wo es doch nicht optimal war, für was wir vorhatten.
Apropos: Ich wusste natürlich nicht genau, was ihr vorschwebte. Aber wie jeder Mensch sehnte sie sich wohl nach Zärtlichkeit—und auch Sex, natürlich. Dass ich soviel älter war, hatte sie ja bislang nicht gestört. Ich hatte ihr einmal in einem langen Online-Chat vorgeschlagen, doch eine Affäre zu beginnen, wenn sie erst einmal keinen Freund wollte. Sie hatte den Vorschlag einfach ...