Ein halbes Jahr USA - Teil 03
Datum: 22.05.2023,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: byReiselust
... mir empfohlen, mindestens einen Tag zu warten, um nicht zu „needy" zu wirken. Ich hasste diese Spielchen, aber ich wusste aus eigener Erfahrung, dass er Recht hatte. Ich zwang mich also durchzuhalten und sie nicht anzurufen. Aber eine Sache ging mir nicht aus dem Kopf. Sie hatte auf der Fahrt zum Training von sich aus angehalten als sie Stephan sah und wusste scheinbar ganz genau, wer er war. Und das obwohl er sie nach eigener Aussage noch nie (bewusst) gesehen hatte. Und sie fand ihn ganz offenkundig heiß.
Ich bekam ein flaues Gefühl im Magen und die Euphorie, die sich die letzten zwei Stunden in mir ausgebreitet hatte, war wie weggefegt. Ich konnte mir zwar sicher sein, dass Stephan nichts von Vicky wollte und selbst wenn, er nie etwas versuchen würde, aber das brachte mir nicht viel, wenn sie auf ihn stand.
In dieser Nacht träumte ich von Vicky. Wir waren zusammen beim Ball und tanzten miteinander. Plötzlich drehte sie sich weg, rannte zu Stephan, umarmte ihn und die beiden fingen an, wild miteinander herumzuknutschen.
Shit -- es hatte mich voll erwischt.
Am Morgen fühlte ich mich wie gerädert. Rita fragte ich beim Frühstück besorgt, ob ich krank sei und heute lieber zu Hause bleiben wollte. Ich überlegte kurz. Einerseits hatte ich gerade keine Lust, mit Joe und vor allem Stephan zusammen zur Schule zu fahren und war mir auch nicht ganz sicher, ob ich Vicky sehen wollte. Andererseits konnte Stephan ja nichts dafür, dass ihn Vicky heiß fand und irgendwie wollte ...
... ich langsam mal Klarheit haben -- egal was am Ende dabei herauskam. „Es geht schon", antwortete ich daher.
Als ich an der Schule ankam, wartete Vicky schon am Spind auf mich und sah mich vorwurfsvoll an. „Na vielen Dank! Nachdem ich dich zum Training gefahren hab, hättest du gestern Abend echt mal anrufen können." Sie schien wirklich verletzt und wütend. „Sorry, ich war gestern total müde und hab mich nicht gut gefühlt" entschuldigte ich mich. Ich war ziemlich verwirrt. Damit hatte ich nun überhaupt nicht gerechnet. Sie schaute mich prüfend an, dann wurde ihr Blick weicher. „Naja", meinte sie schon etwas weniger wütend, „du siehst echt ziemlich fertig aus."
„Oh, danke. Du bist heute aber charmant", sagte ich mit gespielter Empörung. Jetzt grinste sie. „Ja, ich weiß, das liegt mir einfach im Blut. Aber dafür verzeihe ich dir. Was machst du Samstag Abend? Ich treff mich mit ein paar Freunden bei meiner besten Freundin und du bist auch eingeladen."
„Ah so, damit du mich weiter fertig machen kannst?" lachte ich. „Klar, bin dabei. Wäre aber super, wenn du mich abholen kannst. Du weißt ja, dass ich weder Auto noch Führerschein habe."
Jetzt strahlte sie wieder. „Abgemacht. Freue mich auf Samstag:"
Bis Samstag waren es noch drei Tage und die vergingen quälend langsam. Als ich Rita erzählte, dass ich mich am Samstag mit Vicky treffen wollte, horchte sie auf und schien plötzlich sehr interessiert. Ich hatte ihr natürlich gestern Abend erzählt, dass mich eine Mitschülerin ...