Ein halbes Jahr USA - Teil 03
Datum: 22.05.2023,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: byReiselust
... einfach nur WOW! Da hatte ich mich schon in dich verguckt. Und dann hast du auch noch so einen süßen Akzent gehabt. Ich hab dann von einer Freundin erfahren, dass bei ihr in American History auch ein deutscher Austauschschüler sitzt -- Stephan. Die beiden haben sich einige Male unterhalten und dabei hat sie auch herausgefunden, dass du eine Freundin hast. Als wir dann so einen tollen Abend beim Ball hatten , habe ich mich richtig in dich verliebt und war traurig, weil du ja vergeben warst. Erin hat mir nach dem Ball aber erzählt, dass sie gehört hat, dass du mit deiner Freundin nicht mehr zusammen bist. Also..."
Sie schaute mich an. Mein Herz machte inzwischen Purzelbäume und meine Hände zitterten. Im meinem Bauch flatterte eine ganze Horde von Schmetterlingen. „Ok, sie hat mich nicht angeschaut, weil es ihr peinlich war, Ich hab es also nicht verschissen." ging es mir durch den Kopf. Sie war also schon seit dem ersten Tag an mir interessiert und scheinbar nur so reserviert, weil sie erfahren hat, dass ich eine Freundin habe. Die Euphorie von zuvor kehrte wieder zurück.
„Du bist mir auch direkt am ersten Tag aufgefallen. Ich habe mich sogar richtig geärgert, dass ich mich direkt zum Deppen mache, weil ich das Schloss nicht aufbekomme. Und danach hatte ich irgendwie immer das Gefühl, dass du zwar nett zu mir bist, aber kein wirkliches Interesse an mir hast. Und der Abend am Ball war wirklich toll und ich habe ich da auch ein wenig in dich verliebt. Aber die Trennung ...
... von meiner Freundin ist noch so frisch und ich brauche glaube ich noch ein bisschen Zeit."
„WAS ZUR HÖLLE? Was rede ich da eigentlich für einen Stuss?", fragte ich mich in Gedanken. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass man so etwas sagen müsse. Eine Trennung muss immer ganz schlimm sein und man braucht immer ganz viel Zeit, um sie zu verkraften. Irgendwie hatte ich mit einem Mal auch wieder Schuldgefühle gegenüber Tanja. Aber warum nur? Wir hatten uns nur noch gestritten. Und ich war bis über beide Ohren in Vicky verschossen und gerade hatte sie mir offenbart, dass sie genauso fühlte. Und ich war auf dem besten Weg alles kaputt zu machen.
Sie schluckte, sagte kein Wort. Langsam griff sie wieder zu ihrem Schlüssel startete den Wagen und fuhr los. Wir sagten auf den ganzen Heimweg kein Wort. In Gedanken prügelte ich mich grün und blau. So dumm konnte man doch wirklich nicht sein. Ich schaute immer wieder zu ihr rüber, aber sie erwiderte meinen Blick nicht. Schließlich waren wir bei mir zuhause angekommen und sie hielt in meiner Einfahrt an. Ich saß da. Ich wollte nicht aussteigen. Nicht so. Ich musste irgendetwas sagen, wusste aber nicht was. Ich drehte mich wieder zu ihr. So saßen wir mindestens eine Minute da.
Schließlich drehte sie sich zu mir um, sie hatte Tränen in den Augen. Diese Augen... Sie war einfach so wunderschön. So verletzlich. Aus ihren großen, tiefblauen Augen sah sie mich mit einer Traurigkeit an, die mich direkt im Herzen traf. Ein Strähne ihrer ...