Out of neverland
Datum: 01.07.2019,
Kategorien:
BDSM
Autor: Freudenspender
... ich hätte mir das nur nicht erhofft. Wo du ja so berühmt bist."
"Du hast die Bild gelesen? Glaub nicht immer alles, was in der Zeitung steht. Ich bin doch nur ein ganz unbedeutendes Mädchen", wiegle ich schon wieder ab.
Damit verabschieden wir uns voneinander und ich bin guter Dinge, dass ich meiner Aufgabe gewachsen bin. Ich bin auch überzeugt, dass meine Pläne Vorteile für alle bringen. Als ich Jan auf der Heimfahrt erkläre, was ich vorhabe, ist auch er ganz begeistert.
22 - Der Tod der mich nicht wirklich berührt
Als wir beim Abendessen sitzen, läutet das Telefon. Dani geht um abzuheben, kommt dann aber wieder zurück und teilt mir mit, dass der Anruf für mich sei. Sie sagt aber nicht, wer mich sucht. Ich finde es komisch, dass mich jemand über das Haustelefon sucht. Das war bisher nie der Fall. Ich habe mein Leben lang nur ein Handy gehabt, sodass eigentlich alle Leute, die mit mir zu tun haben, auf dem Handy anrufen.
"Hallo, Schlüters", melde ich mich deshalb sehr förmlich.
"Frau Lorena Schlüters?", erkundigt sich eine Stimme am anderen Ende des Telefons.
"Ja, Lorena Schlüters", bestätige ich. "Und wer sind Sie, wenn ich fragen darf."
"Oh Verzeihung, dass ich mich nicht vorgestellt habe. Ich bin Hauptkommissar Michael Werner. Ich müsste Sie bitten ins Leichenschauhaus zu kommen", erklärt er mir.
"Jetzt, um diese Zeit? Was soll ich da?", bin ich ganz verwundert.
"Wir haben einen Mann tot aufgefunden und gehen davon aus, dass es sich dabei ...
... um ihren Vater handelt. Sie müssten ihn identifizieren", erklärt er mir.
"Mein Vater ist tot?", frage ich überrascht.
"Ja, tut mir echt leid", meint er mit geheuchelter Anteilnahme in der Stimme.
"Dann sind Sie wohl der einzige", rutscht mir so heraus.
"Sie hatten kein gutes Verhältnis zu ihrem Vater?", erkundigt er sich. Ich spüre sofort, seine Stimme bekommt einen lauernden Unterton.
"Ich habe ihn erst vor wenigen Tagen kennen gelernt und auch das unter wenig glücklichen Umständen. Man kann unser Verhältnis also wohl nicht als sehr innig bezeichnen", erkläre ich aufrichtig.
"Wo waren Sie gestern gegen zwanzig Uhr?", will er daraufhin wissen.
"In Brüssel", antworte ich wahrheitsgemäß.
"Haben Sie dafür Zeugen?", bohrt er nach.
"Reicht die Bundeskanzlerin als glaubwürdige Zeugin?", erkundige ich mich und muss innerlich grinsen.
"Das ist nicht der Moment, um dumme Witze zu machen", wird er energisch und sogar etwas laut.
"Ich mache keine Witze und dumme Witze schon gar nicht. Ich habe gestern den ganzen Tag bis zweiundzwanzig Uhr am Europäischen Rat teilgenommen. Und wenn sie heute die Bild gelesen haben, dann steht mein Alibi sogar dort drinnen", antworte ich gelassen.
"Echt?", höre ich ihn ungläubig sagen. "Entschuldigen Sie, aber das ist das ungewöhnlichste Alibi, das ich je hatte."
"Es gibt immer ein erstes Mal", bin ich schon gelassener. "Wo soll ich hinkommen?"
Er nennt mir noch die Adresse und wir beenden das Telefonat. Ich gehe ...