1. Out of neverland


    Datum: 01.07.2019, Kategorien: BDSM Autor: Freudenspender

    ... nachdenklich zurück ins Esszimmer. Wie werden die anderen wohl reagieren? Alle schauen mich erwartungsvoll an als ich ins Esszimmer zurückkomme. Ich brauche aber noch etwas Zeit zum Überlegen. Wie werden es vor allem meine Schwestern aufnehmen? Nachdenklich stehe ich kurze Zeit still da.
    
    "Was wollte die Polizei von dir?", erkundigt sich Jan schließlich. Vermutlich hat ihm Dani gesagt hat, wer mich gesucht hat.
    
    "Unser Vater ist tot. Ich soll in die Gerichtsmedizin kommen, ihn zu identifizieren", sage ich tonlos.
    
    Irgendwie geht mir der Tod meines Vaters doch näher, als ich gedacht habe. Auch wenn ich ihn ein Leben lang nicht gekannt habe und nur in den letzten Tagen mit ihm zu tun hatte, es ist immerhin ein Mensch, der gestorben ist. Ich breche nicht in Tränen aus, das ist schon klar, aber ich bin irgendwie traurig, dass mein Vater so von uns gegangen ist.
    
    Julia und Sofie schauen sich an. Ihre Gesichter sind ausdruckslos. Sie blicken zu mir herüber und ich habe den Eindruck, sie sind von meiner Reaktion überrascht. Um ehrlich zu sein, ich ja auch.
    
    "Ich trauere ihm keine einzige Träne nach", meint Julia bestimmt. "Das was er Sofie und mir angetan hat, kann ich nicht verzeihen. Nie im Leben. Vater hin oder her!"
    
    "Er war kein Vater. Er war eine Bestie!", ist der trockene Kommentar von Sofie, "Ich gehe ganz bestimmt nicht zur Beerdigung."
    
    Ich gehe zu den beiden hin und nehme sie in den Arm. Es fließt keine Träne, warum auch. Ich kann sie verstehen. Ich habe ...
    ... gelitten, weil er nicht da war, sie haben hingegen gelitten, weil er da war. Aber ich hoffe, das ist nur ihre erste Reaktion. Ich denke am Ende wird es wohl doch besser sein, wenn sie sich von ihm verabschieden. Nicht dass sie es irgendwann bereuen. Er war trotz allem ein wichtiger Teil ihres Lebens. Und der braucht einen Abschluss. Ich werde ihnen dabei versuchen zu helfen. Aber im Moment ist dafür sicher nicht der richtige Augenblick.
    
    "Das einzig Gute in seinem Leben bist du", meint Julia plötzlich und hält mich noch fester.
    
    "Ja, Julia hat Recht. Erst du hast uns eine wirkliche Familie gegeben", pflichtet ihr auch Sofie bei.
    
    "Wollt ihr mitkommen?", frage ich die beiden obwohl ich die Antwort bereits kenne.
    
    "Nein, wenn du mir das ersparen könntest, wäre ich dir sehr dankbar und Sofie sicher auch", meint Julia.
    
    "Ok, ich mach das schon. Nur zur Sicherheit die Frage, wo wart Ihr gestern um 20 Uhr? Der Kommissar wird das sicher wissen wollen", frage ich nach.
    
    "Wir waren alle hier. Julia, Sofie und Dani", bestätigt mir Jan.
    
    "Das ist gut. Dann kannst ja du das bestätigen", antworte ich und schaue Jan bittend an.
    
    "Natürlich komme ich mit, mein Schatz", versteht er mich sofort und steht auf.
    
    Es ist so wunderschön, dass ich mich auf Jan blind verlassen kann. Er ist wirklich der Fels in der Brandung, mein Anker. Wie habe ich vorher nur ohne ihn leben können? Vermutlich nur deshalb weil ich damals nicht wusste, was mir fehlt.
    
    Jan fährt und ich kuschle mich in ...
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