Out of neverland
Datum: 01.07.2019,
Kategorien:
BDSM
Autor: Freudenspender
... den Beifahrersitz. Am liebsten wäre auch ich zu Hause geblieben. Aber das muss jetzt wohl sein. Ich verstehe nur nicht, warum die Polizei mich angerufen hat und nicht meine Schwestern. Vermutlich hatten sie von ihnen keine Telefonnummer, mutmaße ich.
Als wir die Gerichtsmedizin betreten, läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken. Hier riecht es nach Tod. Ich wusste vorher nicht, wie der Tod riecht, aber sobald ich diese Räume betrete, habe ich keine andere Definition dafür. Die langen, weiß gestrichenen Gänge tragen ebenfalls zur morbiden Atmosphäre bei. Ein etwas sonderbar dreinschauender Mann mit einem weißen Gummischurz begrüßt uns.
"Sind Pathologen immer etwas sonderbare Erscheinungen?", flüstere ich Jan zu, der grinsen muss.
"Das ist der erste den ich sehe", flüstert er belustigt zurück.
Dr. Weber führt uns mit ernster Miene in einen Raum, in dem vier Edelstahltische stehen. Ich muss mich bei deren Anblick umdrehen und bin dem Erbrechen nahe. Jan nimmt mich in den Arm und versucht mich zu beruhigen. Es ist nicht leicht. Auf zwei Tischen liegt jeweils eine Leiche. Eine davon ist mein Vater. Scheiße! Ich habe mir das nicht so brutal vorgestellt.
Mir dreht sich fast der Magen um. Es ist jedoch weniger das, was ich sehe, es ist vielmehr der Geruch, der über alledem schwebt. Ein Gemisch aus Blut, Urin, Fäkalien und irgendwelcher Lösungsmittel. Einfach widerlich! Ich brauche etwas Zeit, um mich an dieses Ambiente zu gewöhnen. Ich bin nur froh, dass Julia und ...
... Sofie nicht mitgekommen sind.
"Geht´s wieder?", erkundigt sich Jan liebevoll.
"Ja, machen wir weiter. Bringen wir es so schnell wie möglich hinter uns."
"Frau Schlüters, es tut mir leid, dass ich Sie her bemühen musste. Aber die Identifizierung muss einfach sein. So sind die Vorschriften", entschuldigt sich Dr. Weber achselzuckend.
"Nein, nein, es geht schon", bestätige ich.
Dr. Weber geht auf einen der Tische zu, auf dem ein Mann liegt. Neben dem Tisch steht der Kommissar, dessen Name ich schon wieder vergessen habe. Er steht ganz lässig zwischen den zwei Tischen mit den Leichen. Ihm scheint das hier alles nichts auszumachen.
"Ist das ihr Vater?", erkundigt sich Dr. Weber und deutet dabei auf einen der Tische.
Die beiden Leichen sind nur von den Beinen bis zur Hüfte mit einem Tuch bedeckt. Ja, vor mir liegt mein Vater. Ich erkenne ihn sofort. Es ist eindeutig er. Seine Brust wurde mit dem Y-Schnitt geöffnet und dann recht rudimentär mit Klammern wieder verschlossen. Er hat auch zahlreiche Verletzungen im Gesicht.
"Es ist mein Vater. Da besteht kein Zweifel dran. Er ist es", bestätige ich und drehe mich um.
Jan stützt mich etwas und ich bin dankbar, dass er bei mir ist. Er gibt mir Sicherheit. Ich weiß nicht, ob ich das alleine durchgestanden hätte.
Ich mache instinktiv einen Blick zum Nebentisch und erkenne Pit. Auch er ist tot! Das kann kein Zufall sein. Was ist da passiert?
"Wurde dieser Mann zusammen mit meinem Vater getötet?", frage ich ...