1. Jugendsünden


    Datum: 08.02.2019, Kategorien: Reif Autor: lost_of_mind

    ... fürchterlich doof ist ab einem bestimmten Alter sein Zimmer mit der Schwester teilen zu müssen und damit hast du komplett recht. Wie wir begannen uns ständig zu prügeln (Wir prügelten uns tatsächlich, aber es war ein ungleicher Kampf. Ich war älter und kräftiger, hatte jedoch Hemmungen eine Frau zu schlagen. Meine Schwester war kleiner und 3 Jahre jünger, aber dafür unglaublich fies, brutal, hemmungslos. Sie zielte bevorzugt da hin wo es bei Männern wirklich weh tut. Und sie war immer im Recht, denn sie verstand es Meisterhaft sich als armes Opfer hinzustellen) schritt mein Vater ein. Er ist Handwerker.
    
    Wir bekamen also das grössere Schlafzimmer, in der Mitte wurde mit Schränken der Raum geteilt, jedes Abteil sogar abgetrennt durch einen robusten Vorhang, der einen Hauch von Privatsphäre garantieren sollte. Mein Vater hatte alles versucht und auch ich war den Umständen entsprechend weitgehend zufrieden, meine Schwester fand trotzdem immer wieder einen Vorwand um zu streiten und ungefragt mein Teritorium zu entern.
    
    In den Anfangsjahren passten die Nachbarn gegenseitig auf die Kinder auf, wenn die Alten mal ausgehen wollten oder auf einen Elternabend mussten. Das war völlig Normal. Aber auch später, wie ich längst alt genug war, baten meine Eltern die Nachbarin regelmässig nachzusehen. Ich empfand das stets als Schmach, weiss jedoch heute dass es dazu dienen sollte Mord und Totschlag in unserer Wohnung zu verhindern, mich sozusagen also vor meiner bösartigen Schwester zu ...
    ... schützen. Wahrscheinlich ahnte mein Vater wie sich die geschwisterlichen Konflikte tatsächlich anbahnten, nur meine Mutter hetzte ihn immer gegen mich auf, weil sie der "armen kleinen" Schwester glaubte. So nach dem Motto: Er hat zuerst zurückgeschlagen.
    
    Den engsten Kontakt hatten wir zu den Nachbarn über uns. Weil die Wände jetzt nicht soo dick waren hörten sie es bestimmt, wenn bei uns unten die Fetzen flogen oder meine Schwester mit ihrer fürchterlich krakeeligen Stimme ein vermeintliches Massaker dramatisierte. Übrigens ist sie heute tatsächlich Schauspielerin am Staatstheater. Ohne Witz jetzt.
    
    Weil ich eben schon alt genug war vermied ich es wo immer ich konnte Zuhause zu sein. Schlief bei meinen Kumpels, im Sommer sogar im Zelt am Waldrand und oft auch in meinem ersten kleinen Auto irgendwo versteckt an einsamen Parkplätzen. Aber manchmal musste ich eben doch nach Hause, wo meine bösartige Schwester schon lauerte.
    
    Ich kam Freitag spät Abend von der Ausbildung nach Hause (Lastwagen und Gabelstapler werden in einer Spedition meistens Nachts repariert, denn tagsüber müssen die Geld bringen) und brauchte dringend frische Klamotten, meine Eltern waren über das Wochenende bei Opa und Oma. Es war Sommer und das Fenster deshalb weit geöffnet.
    
    Und wer war in meinem Abteil? Gegen jegliche Vereinbarung und Absprache? Wer spielte an meinem PC und hatte wieder alles Durcheinander gebracht oder gelöscht? Damals, mit einem 286 oder 386 war Speicher noch rar und teuer, so ...
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