1. Jugendsünden


    Datum: 08.02.2019, Kategorien: Reif Autor: lost_of_mind

    ... Tanken fahren! Die gelbe Lampe leuchtet schon seit 80 Kilometern!"
    
    "Woher soll ich das Wissen? Das letzte Mal saß ich in dem Wagen wie er dem TÜV vorgestellt werden musste."
    
    "Du könntest dich wirklich mehr um die Dinge Zuhause kümmern!"
    
    Alleine schon dieser vorwurfsvolle und nörglerische Tonfall! Es ging auch nicht um das Tanken an sich, sondern um die Kohle für das Tanken. Was macht sie eigentlich mit dem Haushaltsgeld und ihrem eigenen Einkommen? Genervt fischte ich die letzten beiden Fünfziger aus meiner Geldbörse und legte diese auf den Küchentisch. Das restliche Münzgeld im Geldbeutel würde vielleicht noch für drei Butterbrezen am Montag reichen. Mal sehen was mein Trinkgeldschweinchen an der Werkbank noch ausspucken kann.
    
    "Hier, fährste zur Tanke am Supermarkt wenn du eh wieder dort bist, ist sowieso am Billigsten da." Mit einem schielenden Blick auf den Tisch nörgelte sie: "Das reicht aber nicht zum Voll machen!"
    
    "Ich habe nicht mehr!" Keifte ich, konnte nur mühsam meine Beherrschung behalten. "Deine Kinder bekommen beide volle Einkommen, dann dürfen die auch mal den Sprit bezahlen den sie verfahren. Wenn sie sonst schon nichts zum Haushalt beitragen." Ich bemühte mich meine Stimme wieder leise und versöhnlich klingend zu bekommen."
    
    "Weisst du was? Du bist sooo Kleinlich!" Jetzt keifte meine Gattin eindeutig auch. "Wo kommst du überhaupt her?"
    
    "Wir haben bei Karl Fussball angesehen." Das mit Karl und Fußball ist ein abgesprochenes Codewort unter ...
    ... meinen Kumpels, wenn ein Kontrollanruf kommen sollte dann weiss jeder sofort dass einer von Uns unbedingt ein Alibi braucht. Denn er heisst eigentlich nicht Karl sondern Karlsson, er ist gebürtiger Däne und tatsächlich gnadenloser Fußballfan, das weiss jeder. Er lebt alleine und gibt liebend gerne Alibis an misstrauische Ehefrauen. Als Dankeschön bekommt er gelegentlich eine Kiste Bier oder einen kostenlosen Ölwechsel. Er ist ein echter Kamerad.
    
    "Und dann habt ihr wieder gesoffen dass keiner Heimfahren konnte? Ist ja wiedermal Typisch! Egal, dann hatte ich wenigstens meine Ruhe."
    
    "Ja klar," murmelte ich Leise, "es geht im ganzen Leben auf der ganzen Welt nur noch um Dich und die beiden Plagen."
    
    Meine Beine waren Müde, mein Rücken lahm und meine Zunge fast Taub, vom vielen Ficken, Knutschen und Lecken. Ich wollte nicht mehr reden. Nicht mit dieser Frau. Ich zog mir einen Monteuroverall über, holte mit schweren Beinen den Rasenmäher aus dem Schuppen und beschallte die Nachbarschaft. Benzinrasenmäher, volle Drehzahl. Muss man als guter Ehemann machen, genau Samstag Mittag um 12!
    
    Bei der monotonen Tätigkeit hat man Zeit zum Nachdenken. Und mein Entschluss festigte sich. Am Montag würde ich mit meinem Chef reden. Er ist manchmal etwas seltsam, um es vorsichtig zu formulieren, aber wenn es Scheidungen oder Trennungen betrifft dann geht er voll darin auf und Unterstützt wo er kann. Seit ihn seine Ex-Frau fast das Autohaus kostete und er nur mit hohen Schulden geradeso die ...
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