1. Thao II - Teil 04


    Datum: 08.10.2023, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... Schade, dass die paar Tage so schnell wieder vorbei waren."
    
    Kurz hing sie ihren eigenen Gedanken hinterher, dann richtete sie einen neugierigen Blick auf ihren Kollegen.
    
    „Und Sie? Wie hat sie dich an eure vergangene Zeit erinnert? Sei nicht böse, dass ich so neugierig frage, aber es ist schon etwas Besonderes für mich, wenn der Herr Berg mal mit seinen Schweigen bricht und aus sich herauskommt."
    
    Gerd winkte genervt ab. Sicher, er gab nicht so viel von seinem Privatleben preis, aber lag das nicht auch daran, dass selten etwas passierte, von dem sich zu erzählen lohnte? Xena und er führten ein eher zurückgezogenes Leben, hatten ab und an Besuch von Freunden und Verwandten, blieben aber sonst unter sich. Selten wurde mal jemand von ihnen krank und abgesehen von den Sturmschäden im letzten Jahr an ihrem Haus, hatten sie sich nicht mal großartig um etwas sorgen müssen. Gerd führte ein Leben, um das ihn viele beneiden würden und anstatt zufrieden zu sein ...
    
    „Hab ich etwas Falsches gesagt?"
    
    Charlotte versuchte, in dem plötzlich ernstgewordenen Gesicht ihres Kollegen zu lesen, doch konnte sie nicht so recht schlau daraus werden.
    
    „Wünschst du dir etwas von Horst? Ich meine ihr seid ja auch glücklich miteinander oder nicht?"
    
    „Wenn du mich fragst, ob ich Wünsche meinem Mann gegenüber habe, dann muss ich dich fragen, von welchem Planeten du auf die Erde herabgestiegen bist. Frauen sind nie zufrieden, dass gehört zu unserer Natur."
    
    Sie lachte, doch Gerd schien ...
    ... andere Meinung zu sein und stimmte nicht mit ein.
    
    „Meine Frau war es schon."
    
    Charlotte runzelte die Stirn.
    
    „Wie meinst du das, war?"
    
    Gerd starrte unsicher vor sich hin, wusste nicht, ober er sich seiner Kollegin anvertrauen wollte. Es ging sie doch im Grunde genommen nichts an und jetzt, wo Xena die Initiative bereits ergriffen hatte, kam ihm das auch sinnfrei vor. Er konnte ja nichts mehr ungeschehen machen.
    
    „Lass mich jetzt bitte nicht doof sterben, Gerd. Das ist unfair."
    
    Charlotte hatte ja Recht. Er empfand es selbst als lästig, wenn Leute Redebedarf anzeigten, dann aber mit der Sprache nicht herausrücken wollten.
    
    „Xena hat sich, nach Lisas Geburt, super in ihre Rolle als Mutter eingefunden. Keiner hatte ihr das wirklich zugetraut und sie selbst wahrscheinlich am allerwenigsten. Dabei hat sie alles was mit ihrer Vergangenheit zu tun gehabt hatte, verdrängt und sich praktisch von heute auf morgen selbst neu erfunden. Ich bewundere das, liebe sie auch dafür und dennoch fehlt mir etwas von ihrer alten Persönlichkeit."
    
    Charlotte spielte nervös mit dem Headset herum. Das, was Gerd ihr anvertraute, war ein Problem, das viele Paare hatten. Wenn Kinder ins Spiel kamen, musste man die eigene Partnerschaft anders definieren, versuchen neue Reize zu wecken, Kompromisse schaffen, die Liebe und Lust zueinander aufrechterhalten. Vor allem die Frauen sehen das oft nicht ein, sind es doch vor allem sie, welche einen hohen Preis für das neue Leben zu zahlen hatten. ...
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