1. Ilonkas Schicksal


    Datum: 22.07.2019, Kategorien: Sonstige, Autor: Hubertus

    ... sich eng aneinander und sprachen wieder über die Flucht. Ilonka hatte Angst, dass sie womöglich entdeckt werden könnte. Dass die Folgen eines gescheiterten Ausreißversuches für sie entsetzlich sein würden, darüber war sie sich klar. Sie wollte gar nicht darüber nachdenken, wie sie der Boss bestrafen könnte. Dass der Mann grausam und herzlos war, hatte sie sofort erkannt, als sie ihn zum ersten Mal sah. Dass er keinerlei Skrupel haben würde, wenn es um sein Geld gehen würde.
    
    Aber trotz aller Bedenken, sie musste es versuchen! Sie musste dieser Hölle entfliehen! Selbst dann, wenn es sie das Leben kosten würde. Sie würde alles auf eine Karte setzen, und diese Karte hieß Flucht aus dem Bordell!
    
    Hätte Ilonka geahnt, wie dieser Befreiungsversuch ausgehen würde, hätte sie allen Mut verloren! Sie konnte nicht wissen, dass ihr die schrecklichsten Stunden ihres Lebens bevorstanden!
    
    ***
    
    Der Boss und seine Helfer wussten schon lange von der geplanten Flucht! Ilonka konnte nicht wissen, dass ihr Zimmer abgehört wurde. Diese Vorsichtsmaßnahme war im Bordell bei allen Mädchen üblich, die nicht freiwillig dort arbeiteten. So wussten der Chef und seine Helfer ganz genau, dass Ilonka mit Hilfe von Nico entkommen wollte. An dieser Hure wollte er ein Exempel statuieren. Sie sollte als abschreckendes Beispiel dienen. Der Bordellbetreiber ließ seine Beziehungen spielen. Er heuerte zwei Verbrecher in Ungarn an und gab ihnen den Befehl, Ilonkas Schwester Marika zu kidnappen. Er wollte ...
    ... das Mädchen unversehrt in sein Bordell geliefert haben.
    
    ***
    
    Ilonka und Nico vereinigten sich nochmals, bevor sie sich für kurze Zeit verabschiedeten. Um halb Zwölf sollte Nico auf sie warten, und dann sollte es losgehen, in die Freiheit!
    
    Ilonka musste noch mehrere Kunden bedienen. Diese widerwärtigen Kerle mit ihrer Geilheit! Die Zeit bis zur Flucht schlich dahin. Jede viertel Stunde schaute Ilonka auf die Uhr. Es fiel ihr so schwer, geduldig auf den Zeitpunkt zu warten, bis sie das Haus verlassen konnte. Am Liebsten wäre sie sofort Hals über Kopf losgerannt!
    
    ***
    
    Am selben Tag, am frühen Abend fiel Marika ihren Häschern in die Hände. Nur fünfzig Meter vor ihrem Wohnhaus blieb neben ihr ein weißer Kastenwagen stehen. Der Fahrer fragte sie ganz höflich nach einer Adresse. Während Marika dem Mann zu erklären versuchte, wie er zur gewünschten Anschrift finden könne, stieg der Beifahrer aus und trat hinter das Mädchen. Blitzschnell drückte er ihr ein, mit Äther getränktes Tuch auf Mund und Nase und hielt sie mit der anderen Hand fest. Nur kurz strampelte sie, bevor sie die Besinnung verlor. Beide Männer hoben die Bewegungslose in den Laderaum und fesselten ihr Hände und Beine. Niemand hatte etwas gesehen, sie konnten das Weite suchen.
    
    ***
    
    Ilonkas letzter Kunde war ein Geschäftsmann, der voll in der Midlifecrisis steckte. Es fiel ihr unendlich schwer, all die erniedrigenden Verrichtungen zu setzen, die erforderlich waren, den Kunden zufrieden zu stellen. Jetzt ...
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