Thao 16
Datum: 15.01.2024,
Kategorien:
BDSM
Autor: bySena78
... mich wichtig gewesen, Thao, und ich bin dir und Deinen Freunden so dankbar, dass ich diese Zeit von Euch geschenkt bekommen habe. Zwar rauben mir starke Medikamente oft die Klarheit meiner Gedanken, aber hin und wieder kommen sie zurück und ich darf dann ein paar Rückblicke auf mein Leben werfen.
Es war nicht alles falsch daran und ich habe aufgehört, mit meinem Schicksal zu hadern. Die Menschen um mich herum sind lieb und nett zu mir, Gebermenschen, die unserer Welt ein wenig Hoffnung schenken. Wie schön wäre es, wenn es mehr davon geben würde.
Ich habe uns ein Bild gemalt. Es stellt uns beide beim Zeichnen dar. Ich habe aus der Erinnerung heraus versucht, dir gerecht zu werden und hoffe, dass du dich ein wenig darin wiederfinden kannst.
Thao Blick wanderte zu dem eingeschlagenen Bilderrahmen hinüber, biss sich auf die Lippen, Tränen rollten ihre Wangen hinab.
Thao, Liebes! Ich bin dir so dankbar für die gemeinsame Zeit. Ich kann dir gar nicht sagen, wie lieb ich dich habe und wie groß deine Bedeutung für meinen letzten Lebensabschnitt war. Ich drücke dich und denke an dich, solange ich dazu in der Lage bin. Egal, wohin die Reise mit mir geht, ich bleibe dein Heinrich und ein Stück von mir ist jetzt auch in dir. Zumindest in jedem Bild, das du malst oder zeichnest.
Malen ist das mit dem bunten Farben! du hast dich ja immer dagegen gesträubt, es zu versuchen.
Neben dem Bild habe ich dir ein paar Dinge und Gedanken aufgeschrieben. Wenn du willst, kannst du ...
... sie lesen, vielleicht in den seltenen Momenten der Langeweile?
Ich habe dich lieb, Thao, und hoffe, die Welt hält dir stand!
Heinrich
Thao griff nach dem Rahmen und löste die Schleife, die das Packpapier zusammenhielt. Das kleine Brückenlicht war eigentlich nicht hell genug, aber Thao reichten die Umrisse und wenige Details aus, um das Wesentliche auf dem Bild zu erkennen.
Heinrich und sie selbst saßen unter der Brücke, ließen ihre Beine die Uferbegrenzungsmauer hinunter baumeln und zeichneten. Er einen Block auf seinem Schoß, sie einen auf dem ihren. Er deutete mit seiner rechten Hand auf ihre Zeichnung und erklärte etwas, während sie seinen Ausführungen folgte. Er hatte sie beide so perfekt getroffen. Wie groß musste sein Talent gewesen sein, im Angesicht des Todes noch so etwas vollbringen zu können?
Sie raffte sich auf, packte Heinrichs Hinterlassenschaft zusammen und ging zu Karl und seinen Eltern zurück. Harald nahm ihr das Bild ab und legte es behutsam in den Kofferraum seines Wagens.
„Darf ich dich in den Arm nehmen?"
Thao sah zu Karl hoch, ihr Gesicht wirkte angespannt und müde. Sie nickte und fühlte seine Arme, die ihren Körper gegen den seinen drückten. Das Punkermädchen hörte im Hintergrund Harald mit Katja reden, sie hatten anscheinend ihren Streit für sie hintenangestellt.
„Komm! Wir fahren nach Hause!"
Thao löste sich von dem Jungen und stieg mit ihm in Katjas Auto ein. Ein letzter Blick zurück auf die Brücke ..., sie wusste nicht, ob ...