1. Thao 16


    Datum: 15.01.2024, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... sie ohne Heinrich noch einmal hier sein wollte.
    
    24. Gespräch mit Katja
    
    „Kommst du mal kurz, Thao?!"
    
    Die Punkerin drehte sich zu Karls Mutter um. Sie wusste nicht recht, was diese von ihr wollte.
    
    „Komm! Wir gehen in mein Zimmer."
    
    Thao sehnte sich eigentlich nur nach Ruhe. Aber sie wollte im Haus auch keinen neuen Konflikt vom Zaum brechen. Katja hieß sie auf der kleinen Couch Platz zu nehmen und setzte sich zu ihr.
    
    „Wenn du reden möchtest, Thao, dann bin ich immer für dich da."
    
    Sie erwartete keine Antwort von dem Mädchen, sondern sprach gleich weiter.
    
    „Mein Ausbruch heute früh ..., es tut mir leid. Ich bin einfach zurzeit müde und gereizt. Harald hatte ja die Schnauze von mir voll, also musstet Ihr Opfer für mich spielen. Nimm das bitte nicht ernst! Ich mag dich sehr und weiß, wie gut du meinem Jungen tust."
    
    Katja zog das Mädchen an sich heran und nahm es in den Arm.
    
    „Ich hatte nie einen Freund wie Heinrich. Er muss schon etwas Besonderes gewesen sein. Harald hat mir von einem Gespräch mit ihm erzählt ..., für mich immer noch kaum zu glauben, dass solch ein Mensch auf der Straße landet."
    
    Thao musterte sie fragend.
    
    „Wann hat er denn das letzte Mal mit ihm gesprochen?"
    
    Katja war Polizistin, sie spürte, was hinter der Frage steckte.
    
    „Im Hospiz gar nicht, Thao. Aber davor im Krankenhaus einmal. Er hat über den Stationsarzt immer wieder mal erfahren, wie es um ihn steht."
    
    „Darf ich mir das Bild von ihm mal ansehen? Muss ja nicht mehr ...
    ... heute sein, aber ich bin neugierig, wenn ich ehrlich bin."
    
    Thao sah Katja flüchtig in die Augen.
    
    „Weißt du, was ich an Heinrich so besonders fand?"
    
    Karls Mutter schüttelte ihren Kopf.
    
    „Er hat gestunken und war dreckig und dennoch war er sauber."
    
    Das Mädchen sah Katja nachdenklich an.
    
    „Weißt du, wie ich meine? Innerlich. Er hat mir einfach so gut getan."
    
    Katja dachte an ihren Mann. Auch er war wie ein Heinrich für sie und dennoch konnte sie oft nicht aus ihrer Haut hinaus. War sie deshalb schmutziger als er? „Wie geht's dir jetzt?"
    
    Thao schien in sich hineinzufühlen, strich sich ihre Haare aus dem Gesicht und sah vor sich hin.
    
    „Es geht. Vielleicht, weil ich einfach schon Zeit hatte, mich darauf vorzubereiten."
    
    Sie lächelte.
    
    „Er hat mir so geschrieben, wie er immer gesprochen hat. Das finde ich irre. Mir kommt es so vor, als ob ich dabei seine Stimme hören könnte."
    
    Sie lachte und dennoch liefen ihre Tränen über ihre Wangen. Sie saßen eine Weile schweigend nebeneinander. Katja hatte dem Mädchen ihren Arm umgelegt, starrte vor sich hin und ließ den eigenen Gedanken freien Lauf.
    
    „Kann ich dich was fragen, Katja?"
    
    Karls Mutter nickte.
    
    „Klar!"
    
    Das Mädchen sah sie unsicher an.
    
    „Du und Harald ... Ihr trennt Euch nicht, oder?"
    
    Katja beugte sich nach vorne und sah Thao erschrocken an.
    
    „Wie kommst du denn darauf?"
    
    Thao wurde unsicher.
    
    „Ich will nicht, dass Karl dasselbe erlebt wie ich."
    
    Katja nahm ihre Hand.
    
    „Weißt du, ...
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