1. Gejagt - Teil 1


    Datum: 28.01.2024, Kategorien: Romantisch Autor: Freudenspender

    ... erkundigt sie sich. Auch jetzt kann ich keine Emotion in ihrer Stimme ausmachen.
    
    "Ja, ich denke schon", stottere ich. Der Schrecken sitzt mir noch immer gewaltig in den Knochen.
    
    "Gib mir die Autoschlüssel", fordert sie mich auf. "Wir verschwinden."
    
    Ohne lange nachzudenken, reiche ich ihr den Schlüssel für meinen Wagen. Sie nimmt ihn, als wäre nie etwas geschehen. Sie setzt sich hinters Lenkrad, als sei es das Normalste der Welt.
    
    "Steig ein!", treibt sie mich an. "Nun mach schon!"
    
    Wie ferngesteuert gehorche ich. Ich denke gar nicht lange nach, was ich eigentlich mache. Ich bin unfähig zu denken. Deshalb eile ich brav um den Wagen herum und setze mich auf den Beifahrersitz. Noch bevor ich mich anschnallen kann, braust sie auch schon los.
    
    "Etwas lahm die Karre", meint sie.
    
    Ihr Blick ist starr auf den Weg gerichtet, den sie nimmt. Auch beim Fahren ist sie vollkommen konzentriert. Mich würdigt sie keines Blickes. Mit einer Geschwindigkeit, wie ich sie nie in einem Parkhaus für möglich gehalten hätte, schlängelt sie sich durch die Pfeiler und die wenigen noch abgestellten Autos, fährt mit quietschenden Reifen über die Rampe hinauf zum oberen Parkdeck und dann Richtung Ausfahrt. Sie sagt kein Wort. Kurz vor der Ausfahrt halte ich ihr den Parkschein hin, da ich der Meinung bin, dass sie ihn braucht. Sie aber nimmt keine Notiz davon. Vielmehr zieht sie ein kleines Kästchen aus der Hosentasche, drückt darauf einen Knopf und die Schranke öffnet sich. Ohne ...
    ... anzuhalten verlassen wir das Parkhaus und sie braust mit relativ hoher Geschwindigkeit in Richtung Süden davon. Ich hätte nie gedacht, dass man noch so viel aus meinem alten Golf herausholen könnte.
    
    Ihre Augen wechseln blitzschnell zwischen der Straße und dem Rückspielgel hin und her. Erst nach etwa einem Kilometer geht sie ein wenig vom Gas und normalisiert allmählich die Geschwindigkeit. Auch sie entspannt sich sichtlich.
    
    "Ich bin übrigens Fee", sagt sie.
    
    "Angenehm, ich bin Tomaso", antworte ich.
    
    Zum ersten Mal blickt sie zu mir herüber. Sie schaut mich dabei mit einem wissenden Lächeln an. Allmählich beruhige auch ich mich und mein Hirn beginnt langsam wieder normal zu arbeiten. Diese Frau war nicht zufällig zur Stelle. Sie weiß wer ich bin und um was es geht. Vermutlich weiß sie mehr, als ich selbst.
    
    "W.., wer sind Sie?", frage ich.
    
    "Fee, habe ich doch gesagt."
    
    "Das habe ich nicht gemeint", antworte ich leicht ärgerlich. "Ich vermute, Sie waren nicht zufällig im Parkhaus."
    
    "Ich habe dich beschattet", erklärt sie. "Ich bin von der Polizei."
    
    "Dass ich nicht lache!", gebe ich Kontra. "Kein Polizist lässt einen Verdächtigen verletzt am Boden zurück."
    
    "Ich bin bei einer Sondereinheit. Meine Aufgabe ist es, dich in Sicherheit zu bringen. Das hat für mich Priorität", meint sie. "Um den Typen kümmern sich andere."
    
    "Dann räumen Kollegen hinter Ihnen auf?"
    
    "Sie sind vermutlich bereits dort und sammelt den Kerl ein", antwortet sie. "Weglaufen kann er ja ...
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