1. Jans Chef 04


    Datum: 05.03.2024, Kategorien: BDSM Autor: bynpatek

    Am nächsten Morgen erschien Jan wie gewohnt zur Arbeit. Wie betäubt saß er an seinem Rechner. Er konnte sich nicht auf seine Aufgabe konzentrieren. Immer wieder gingen ihm die letzten Nächte durch den Kopf. War das alles wirklich geschehen?
    
    Er spürte noch Schrammen von den Ästen des Waldbodens unter seinen Fußsohlen. Ihm fiel der ranzige Geruch wieder ein, vom Schoß seines Chefs, den er mitten in der Nacht geleckt hatte. Musste er nicht jetzt ein ganz anderer sein in dieser Firma? War er jetzt nicht der Junge vom Chef, sein Schwanzlutscher?
    
    Den Vormittag über saß er schweigsam an seinem Platz und surfte mit dem PC ziellos durchs Internet. Glücklicherweise war Dennis heute nicht da, der ihm sonst immer gegenübersaß.
    
    In der Mittagspause ging er seinen Kollegen aus dem Weg. Nach dem Mittag hielt er es nicht mehr aus. Er ging zu Tatjana hinüber, der Sekretärin vom Chef. Die Tür zu Franks Büro war zu. Verlegen schaute er in sein Postfach -- es war leer.
    
    „Kann ich dir helfen?", wollte Tatjana wissen.
    
    „Nee -- ne", wehrte Jan ab. „Der Chef ist wohl nicht da?"
    
    „Frank ist in einer Besprechung. Soll ich was ausrichten?"
    
    „Nee, nee."
    
    Tatjana blätterte in einem Hefter. „Wie war eure Reise?", fragte sie beiläufig.
    
    „Guuut. Gut. Na, ich denke schon, dass die Kunden kaufen werden."
    
    „Und das Hotel?"
    
    „Das Hotel?" Jan war verdutzt. „Ja das Hotel war auch gut."
    
    „Das Bett war weich?"
    
    Jan stockte der Atem. Konnte sie etwas wissen? Er hustete. „Ja, das Bett war ...
    ... gut. Ich meine, alles in Ordnung." Schweigsam zog er wieder von dannen.
    
    * * *
    
    Frank ließ sich nicht blicken -- den Nachmittag nicht und auch nicht am nächsten Vormittag. Mittags begegnete er ihm auf dem Flur. „Mahlzeit", rief Jan seinem Chef entgegen, doch der war in Gedanken und ging wortlos an ihm vorüber.
    
    Hatte Jan sich vorher noch eingebildet, er hätte eine Beziehung zu seinem Chef, so überfiel ihn jetzt die Einsicht, dass Frank ihn vergessen hatte. Nicht mal ein Gruß. Er ging zurück an seinen Platz. Um von Dennis nicht beobachtet zu werden, ging er hinter seinem Monitor in Deckung, dann kamen ihm die Tränen.
    
    Benutzt hatte er ihn, einfach benutzt -- und dann weggeworfen. Mitten in der Nacht vergewaltigt, verprügelt und dann weggeworfen. Jan schluckte schwer. Er ballte seine Hände zu Fäusten und stampfte mit dem Fuß auf den Boden. Dennis sah hoch. Jan ging noch weiter in Deckung.
    
    Einfach weggeworfen, wie ein benutztes Taschentuch.
    
    Unfähig, sich zu bewegen, saß er auf seinem Stuhl und starrte aus dem Fenster. Das war so gemein. Einfach benutzt zu werden. Und jetzt sollte er wieder arbeiten. Das konnte er nicht. Seine Augen suchten den Himmel nach Vögeln ab, denen er in ihrem Flug mit dem Blick folgen konnte.
    
    Was sollte denn jetzt werden? Er konnte doch nicht einfach weiterarbeiten und so tun, als ob nichts gewesen wäre. Und täglich würde er Frank über den Weg laufen. Oh, wie er ihn hasste, seinen Chef. Er beutete ihn aus, missbrauchte ihn und Jan hatte ...
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