1. Suomi, Mon Amour


    Datum: 26.03.2024, Kategorien: Schwule Autor: byBartolomeu_Dias

    ... hat. Fast folgt er seinem Impuls umzudrehen, weg zu gehen, weit weg, um Sampo nie wieder zu sehen; Sampo, der ihn anscheinend schon vergessen hat; so sehr schmerzt ihn dieser Anblick der Augen des Freundes ruhend auf dem fremden Mann.
    
    Doch schlüpft er anscheinend unbemerkt die Holztreppe hinauf, und setzt sich vor dem Kiosk auf eine Bank, um die Situation zu beobachten.
    
    "Da komme ich wohl zu spät! Sampo hat mich schon vergessen, und schmeißt sich anderen an den Hals. Aber der soll mal hier raufkommen, und seine Hände an Sampo legen! Den schlag ich zusammen! Einfach in fremde Länder reisen, und einem den Freund wegnehmen. Der wird schon sehen was ihm blüht!!"
    
    So sitzt Topi auf der Bank in der grellen Sonne, schaut abwechselnd auf seinen Freund, der im Inneren des Kioskes hantiert, und auf den Fremden, der den Weg zum Strand eingeschlagen hat. Seine Angst vor einem Verlust von Sampo, mischt sich mit der Wut, über den anscheinend schon stattgefundenen. Und seine Gedanken drehen sich oder setzen aus, genau wie sein Herz, und der Schweiß ...
    ... läuft ihm über sein Kreuz.
    
    Und er schaut durch die spiegelnden Scheiben auf seinen Freund, und möchte ihn mit all seiner Kraft an sich drücken. So fest. So fest, daß dieser ihn nie verlassen kann, und nicht fortgeht nach Helsinki, oder wohin auch sonst. Sondern bei ihm bleibt und liebt, wie bisher, und schon immer, und das Immer, daß darf man doch nicht zerstören! Sampo, siehst du das denn nicht auch? Und da taucht das Gesicht seines Vaters vor seinem inneren Auge auf, und sein Magen krampft sich zusammen. Doch er weiß jetzt genau, daß er Sampo liebt, und nicht verlieren darf.
    
    "Dann sollen sie es doch alle wissen! Ist mir auch egal, wenn du mich nur wieder nimmst!"
    
    Soviel ist Topi jetzt klar, doch was soll er tun? Und da sitzt er mit zusammengebissenen Zähnen, und ihm ist, als müsse er jemanden schlagen, egal wen und warum. Nur raus mit der Kraft, so daß er endlich wieder atmen kann, und sich nicht alles dreht. Und die Sonne brennt auf ihn nieder, während er zuschaut, wie der fremde Mann auf den Kiosk zukommt, und die erste Stufe betritt. 
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