1. Ein Liebesdreieck an der Isar


    Datum: 31.07.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: bydirtyoldman84

    ... selbstverständliches Recht ansieht und seine Blicke sagten deutlich, was er nun auch noch in Worte fasste.
    
    „Wenn du sie anfasst, breche ich dir alle Knochen im Leib."
    
    Rolfs Arme fielen herab.
    
    „Julia", wiederholte er, „sag' doch auch mal was."
    
    In diesem Moment überwand sie den letzten Hauch von Mitleid, der sie bisher von einer Entscheidung zurückgehalten hatte.
    
    „Was soll ich denn noch sagen? Es ist aus mit uns beiden."
    
    „Wa -- Warum?"
    
    „Weil es keine Liebe mehr zwischen uns gibt. Du hast viel davon geredet und dich damit höchstens noch selbst angelogen."
    
    Rolf gab ein Wimmern von sich wie ein Kind und Julias Stimme wurde etwas milder.
    
    „Sieh' es doch ein: Wir sind auf die Nase gefallen und müssen etwas Neues anfangen."
    
    Damit hätte es enden können, aber Rolfs Gehirn schaltete noch einmal auf sinnlose Aggression.
    
    „Etwas Neues? Oh ja, das sehe ich, dass du etwas Neues angefangen hast, du Nutte!"
    
    „Du Versager!", fauchte ihre Stimme zurück, denn diesmal gab Julia nicht mehr nach, wich nicht einen Zentimeter zurück, sondern nahm den Kampf auf.
    
    „Ich habe dir schon gesagt, dass ich es satt habe. Du hattest genug Gelegenheiten, dich zu ändern und mich zu behalten und du hast das alles ignoriert! Jetzt musst du eben damit leben, dass es vorbei ist!"
    
    „Und jetzt? Willst du mich heute Nacht noch rausschmeissen?"
    
    „Darüber reden wir morgen, also keine Angst, heute Nacht bleibt dir dein geliebter Computer noch erhalten. Nur mich hast du nicht mehr ...
    ... und wirst mich auch nie wieder haben."
    
    Nach einem weiteren endlosen Moment des Schweigens dämmerte es Rolf, dass sich diesmal wirklich etwas verändert hatte: Diese Frau, die nun mit blitzenden Augen vor ihm stand, war nicht mehr das treue und dumme Mädchen, das ihm noch vor drei Stunden das Essen gebracht hatte.
    
    Er reagierte wie der trotzige kleine Junge, der er in seinem Inneren noch war, rannte zurück in sein Zimmer und knallte die Tür zu.
    
    Helmut, der noch kein weiteres Wort gesprochen hatte, was für ihn eine Übung in Selbstherrschung gewesen war, trat nun zu Julia und umarmte sie von Neuem, drückte sie fest an sich.
    
    „Pack deine Sachen und komm mit mir."
    
    „Ich laufe nicht vor ihm weg."
    
    „Ich kann dich doch nicht mit ihm allein lassen."
    
    „Doch, das kannst du", war ihre Antwort.
    
    Denn zum ersten Mal seit -- ja, seit sie Rolf kannte, sah sie die Dinge völlig klar.
    
    „Rolf wird mir nichts tun", fuhr sie fort. „Er ist ein Feigling."
    
    „Dann bleibe ich auch", stellte Helmut fest.
    
    Es war kein Angebot.
    
    „Nein", meinte Julia jetzt.
    
    „Ich werde schon damit fertig. Bitte geh."
    
    Helmut dachte gar nicht daran, sie loszulassen, geschweige denn ihrer Bitte zu folgen.
    
    Statt dessen rieb er sich in eindeutiger Weise an ihr, gab damit eine Antwort, die nicht misszuverstehen war, legte anschliessend zwei Finger um ihre rechte Brustwarze, verdrehte sie und Julia verfluchte sich selbst, als abermals Hitze durch ihren Körper floss.
    
    Oh nein.
    
    Oh jaaa...
    
    Er ...