1. Stiefelknecht


    Datum: 14.04.2024, Kategorien: Reif Autor: lost_of_mind

    ... durchaus zum nachdenken kommt, sie kann eine sehr berechnende Frau sein.
    
    Nun hatte ich theoretisch alle Trümpfe in der Hand. Ich war der biologische Vater, wenn auch derzeit noch offiziell unbekannt. Unterhalt würden sie wohl von mir nicht verlangen, denn sonst käme alles auf. Andererseits könnte ich imaginär jederzeit meine Vaterschaft und alle Rechte daraus beanspruchen. Dann wäre ich zwar nach einem Vaterschaftstest Unterhaltspflichtig, aber das würde die Unannehmlichkeiten für die beiden Frauen nicht Aufwiegen und Mathilde wäre definitiv raus aus der Nummer. Glaub ich zumindest, keine Ahnung wie das in so einem Fall geregelt wird?
    
    Meine Mutter sah mich und die Tochter von Elli verdächtig oft vergleichend an. Ahnte sie etwa was? Wahrscheinlich erschien ihr dieser Gedanke viel zu abstrus als dass sie daran glauben wollte.
    
    Und wenn dann würde sie diesen Skandal niemals öffentlich machen. In Mama überwog inzwischen der mütterliche Instinkt und sie half Elli wo sie nur konnte.
    
    Mit der schnellen Schwangerschaft von Elli wurde auch klar dass nicht ich derjenige war, der Zeugungsunfähig war. Ich hab mir das nie raushängen lassen, im Gegenteil war mir wichtig dass Mathilde ein gutes Verhältnis zu meiner Tochter aufbaute. Keine Ahnung wie das mit Elli weiter geht, vielleicht wäre ich irgendwann mal auf Mathilde als Papa-Ersatz angewiesen. Sie trug zu der Zeit eh schon kürzere Haare wie ich. Also am Kopf. In ihrem Schritt waren sie garantiert länger. Wenn sie eine ...
    ... Latzhose von mir anzieht sagt die Kleine am ende echt noch Papa zu ihr.
    
    Für Mathilde bedeutete dies nun insgeheim wenn sie Einfluss auf das Kind nehmen wollte dann war sie auf mein und auf Ellis Wohlwollen angewiesen. Sie musste einen Konsens suchen. Ihre divahafte, launige Zickigkeit ging deutlich zurück, sie hatte sehr viel mehr Achtung vor Elli, die in ihrem Alter nochmal ein Kind ausgetragen hatte. Mathilde war auch bei der Entbindung dabei, hatte aktiv mithelfen dürfen. Ich wollte mir das blutige Geschreie nicht antun und war Mathilde deshalb insgeheim sehr dankbar.
    
    Mathilde suchte plötzlich erkennbar versöhnlichen Kontakt zu mir. Grüsste mich immer freundlicher, fragte mich auch mal nach meiner Meinung und hörte zu wenn ich was sagen wollte. Auch wenn ich nur ein Mann war. Vielleicht konnte sie das mit dem Mann etwas ausblenden und sie sah mich geschlechtsneutral nur noch als Menschen? Oder weil wir sogar Körpersäfte getauscht hatten? Keine Ahnung, Frauen wird man wohl nie verstehen und ich weiss nicht wie viel Berechnung von ihrer Seite aus dahinter stand.
    
    Plötzlich kam auch das Thema Hochzeit ins Tagesgespräch. Also gleichgeschlechtliche Hochzeiten gab es damals noch nicht, es hiess da noch eingetragene Lebensgemeinschaft und wurde vom Gesetzgeber erst noch Diskutiert. Mathilde jedoch fasste das sofort ins Auge, sie wollte anscheinend nichts unversucht lassen um ihren Einfluss auf unser Töchterchen zu sichern. Sie fieberte regelrecht der gesetzlichen Einführung ...
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