1. Getrennt (Autor 5)


    Datum: 15.05.2024, Kategorien: 1 auf 1, Autor: Jenpo

    ... Marlene einige Male, stöhnte und keuchte vor Lust, doch es war kein Ertrinken im Lustrausch wie damals. Nichts berührte ihre Seele, statt Wärme spürte sie Kälte, ihre Geilheit blieb an der Oberfläche, drang nicht tiefer in sie ein. Marlene gab Konrad nicht einmal einen Abschiedskuss, wozu auch, er hatte nicht gebracht, was sie sich erhofft hatte und seine Belohnung hatte er ja dadurch gehabt, dass er sie ficken durfte.
    
    Am nächsten Abend brach es aus Marlene hervor. "Maria, ich fühle mich so leer", begann sie stockend, "ich dachte, ich hätte mit allem abgeschlossen, wäre frei in deiner Welt zu leben doch dann unser Urlaub, dieses Haus, all die Erinnerungen die damit zusammenhängen." "Glaubst du nicht, dass ich es bemerkt habe?", zärtlich strich Maria über Marlenes Kopf, der an ihrer Schulter lag. Maria wusste, dass nun der Zeitpunkt gekommen war, die innere Leere Marlenes beginnen zu füllen. "Lass mich dir etwas zeigen", raunte sie, stand auf, nahm Marlene bei der Hand. Marlene dachte schon, dass ihr Maria eine weitere Spielart der körperlichen Liebe zeigen würde, war daher überrascht, dass Maria nicht zu Marlenes Zimmer, sondern zu ihrem ging. Obwohl Marlene bereits Monate hier lebte, niemals war Maria mit ihr in ihr eigenes Zimmer gegangen, immer hatte sich alles in Marlenes Zimmer abgespielt.
    
    Auf den ersten Blick schien alles gleich zu Marlenes Räumlichkeiten, zu dem einzigen Unterschied führte Maria jetzt Marlene, eine gut versteckte Tapetentür. Plötzlich hatte ...
    ... Maria einen Schlüssel in der Hand und entsperrte das Schloss, öffnete die Tür. Der Raum war nicht groß, sofort sah Marlene den Betstuhl, der in der Mitte des Raumes stand, sah die mit Fotos bepflasterten Wände. "Du bist die Erste und Einzige, die diesen Raum sieht", das Flüstern Marias war kaum hörbar, "hier spreche ich mit meinem Fritz, wann immer ich hier bin." Dann schwieg Maria, gab Marlene Zeit sich die Fotos anzusehen. Marlene sah Fotos einer jüngeren Maria, einer Maria, die vor Glück strahlte, sah Fotos, wie eben diese Maria einen ebenso jungen Mann umarmte, sich in dessen Umarmung kuschelte, sah, wie liebevoll sie sich ansahen. Sie sah, wie stolz und glücklich Maria ihren Babybauch präsentierte, sah ein verwackeltes Foto vom Kopf des Mannes, dessen Wangen sich an den Babybauch drückten, sah Maria als Teenager, neben der ein Junge, mit einem Ball unter dem Arm eingeklemmt, fröhlich in die Kamera grinste.
    
    "Du liebst ihn immer noch", hauchte Marlene mehr feststellend als fragend. "Ja", nickte Maria, "ich würde alles aufgeben nur um ihn in meine Arme schließen zu können. Ich lebe auch nur mehr, weil er mich gebeten hat auch ohne ihn glücklich zu werden aber selbst du kannst die Leere, die er hinterlassen hat, nicht füllen. Lass mich jetzt bitte mit ihm alleine." Marlene nickte stumm, sie war überwältigt von der großen Liebe, die Maria zu ihrem Fritz noch in sich trug und geschockt von der Erkenntnis, die sich ihr geboten hatte. Sie beeilte sich auf ihr Zimmer, nahm ihr ...