1. Getrennt (Autor 5)


    Datum: 15.05.2024, Kategorien: 1 auf 1, Autor: Jenpo

    ... Handy zur Hand, begann durch ihre Bildergalerie zu sehen. Minutenlang sah sie sich Bilder von sich und Jens an, erkannte darauf, wie sie vor Glück strahlte, verglich diese mit zuletzt gemachten Fotos, sah darauf, wie ihre gezeigte Fröhlichkeit nur ein matter Abglanz wahren Glücks war.
    
    Tränen stiegen Marlene in die Augen, klar erkannte sie, was ihre innere Leere ausfüllen konnte, weder Sex, Ausschweifungen und auch nicht Maria. Der Platz in ihrem Herzen war für Jens reserviert.
    
    Epilog
    
    Tief ging Maria in sich, so wie sie es schon tausende Male gemacht hatte um Zwiesprache mit Fritz halten zu können, um ihm ihre Sorgen, ihre Gedanken zu erzählen. Diesmal glaubte sie noch tiefer in sich zu versinken, glaubte plötzlich wärmende Sonnenstrahlen, gepaart mit eisiger Luft, auf ihrem Gesicht zu spüren, glaubte das Knirschen von Schnee zu hören, wenn jemand darüber ging. Sie fühlte sich an jenen Ort zurückversetzt an dem sie, vor Jahrzehnten, das letzte Mal glücklich gewesen war, hatte Angst ihre Augen zu öffnen und dabei dieses Gefühl zu verlieren.
    
    "Ich habe Angst", dachte Maria, in ihrer tiefen Meditation sprach sie diese Worte laut in die Kälte, "obwohl ich alles so geplant hatte und jetzt habe ich Angst Marlene zu verlieren, wieder einsam zu sein." "Dann fick sie um den Verstand", antwortete Maria sich selbst, "fülle ihre Leere mit deiner Lust, mache sie zu deinem Wesen, ...
    ... werde ihre Göttin, dann verlierst du sie nicht." "Bist du glücklich?", nahe an ihrem Ohr, sanft wie ein Lufthauch, hörte Maria plötzlich die Stimme Fritz', so real, als würde er ihr tatsächlich zuflüstern. "Ohne dich werde ich nie mehr glücklich sein", antwortete Maria. "Wird Marlene mit dir glücklich sein?", vernahm Maria die nächste Frage. "Ich könnte es sie glauben machen", Maria glaubte plötzlich Hände auf ihren Schultern zu fühlen. "Ich weiß nicht", Maria hörte den Zweifel in Fritz' Stimme, "ich glaube nicht, dass du dabei glücklich sein würdest, du immer wüsstest, dass du ihr ihre große Liebe genommen hast. Hast du sie nicht deswegen von ihrer Zerrissenheit befreit? Und jetzt willst du knapp vor dem Ziel aufgeben? Du hast ihr deine Welt gezeigt, gehe nun mit ihr den letzten Schritt und dann lasse sie entscheiden, worauf sie, ohne Wenn und Aber, verzichten will."
    
    Langsam öffnete Maria ihre Augen, wusste nun was sie tun sollte, tun musste. Rasch ging sie in ihr Arbeitszimmer, suchte sich über ihre Site die Mailadresse Jens und begann zu schreiben.
    
    "Marlene ist so weit, ich habe ihr Innerstes offengelegt. Ich weiß nicht, wie sie entscheiden wird, ich gebe ihr nur die Möglichkeit dazu. In drei Wochen werden Marlene und ich von Donnerstag bis Sonntag sein, wo alles begann. Ich weiß nicht, ob du noch für Marlene empfindest, falls ja, dann zeige ihr, was sie aufgab."
    
    Maria 
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